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Klimatische und tektonische Entwicklung des frühen Känozoikums des Südwestpazifiks

Antragsteller Edoardo Dallanave, Ph.D.
Fachliche Zuordnung Physik des Erdkörpers
Paläontologie
Förderung Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 273069579
 
In der Welt des Paläozän-Eozän war ein warmes Klima vorherrschend und eine ganzjährige Vereisung der Polregionen war nicht vorhanden. Darauf folgend mündete eine spätpaläozäne bis früheozäne Klimaerwärmung in das früheozäne Klimaoptimum (early Eocene climatic optimum, EECO; 52-50 Ma), worauf eine Abkühlphase, welche vom Mittel- bis Späteozän andauerte, folgte und womöglich zu den heutigen Klimabedingungen der Polregionen führte. Diese frühpaläogene langzeitliche Klimaentwicklung wurde zusätzlich von mehreren kurzlebigen (~10^-10^5 yr) hyperthermalen Ereignissen unterbrochen. Während die nördliche Hemisphäre mit vielen aufgeschlossenen Sektionen und Tiefseeprofilen, die magnetostratigraphisch kalibriert sind, gut beschrieben ist, ist eine genügend hohe Anzahl an kontinuierlichen und gut datierten stratigraphischen Profilen in der südlichen Hemisphäre nicht vorhanden. Im Besonderen sind Sektionen im Südpazifik, der eine entscheidende Rolle im frühkänozoischen Wärmetransport spielte, selten. Ausgehend von hochwertigen paläomagnetischen Ergebnissen, welche jüngst für spätpaläozäne-mitteleozäne marine Profile von der Südinsel von Neuseeland erarbeitet wurden, schlagen wir hier eine paläo- sowie gesteinsmagnetische Studie über Sektionen der Pukemuri und Awheaiti Flüsse, welche in Tora (südost Wairarapa, nördliche Insel von Neuseeland) aufgeschlossen sind, und über die Pain de Sucre, Sommet Khian und Thonon Sektionen, welche in der Koumac-Gomen Gegend (Grande-Terre Insel, Neukaledonien) aufgeschlossen sind. Es ist geplant diese Sektionen mithilfe der DSDP Sites 206-210 (Leg 21, Südwestpazifik, östlich von Australien) zu integrieren. Die Sequenz der magnetischen Polaritätsumkehrungen wird für eine Korrelation mit der International Geomagnetic Polarity Time Scale verwendet werden um ein robustes Zeitmodel der Sedimentationsraten zu erhalten. Eine gut begründete Chronologie der Koumac-Gomen Sektion wird das Alter des Akkretionskomplexes der Sedimente, der den Beginn des Konvergenzzyklus der zur Obduktion von Neukaledonien führte, festlegen. Die Zusammenarbeit mit Forschungsgruppen, welche eine Biostratigraphie basierend auf kalkhaltige Nannofossilien, Foraminiferen, Radiolarien und stabilen Karbonisotopen durchführen werden, wird vorgeschlagen. Die integrierten Ergebnisse werden ein vollständiges und chronologisch kalibriertes Bezugssystem von biologischen und physikalischen (magnetischen) Parametern und des Karbonkreislaufes des Südwestpazifiks ermöglichen. Ein solcher Datensatz würde einen bedeutenden Fortschritt im Verständnis der Klimadynamik des Frühpaläogens bedeuten und außerdem als Grundlage dienen die Modelle der Klimaänderung der Erde insgesamt in der Zukunft besser verstehen zu können.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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