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Bürgerbeteiligung in wissensintensiven Politikbereichen. Das Spannungsverhältnis zwischen epistemischer und politischer Autorität in kollektiven Entscheidungsprozessen

Antragstellerin Dr. Eva Krick
Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung von 2015 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 273761072
 
Das Forschungsprojekt "Bürgerbeteiligung in wissensintensiven Politikbereichen. Das Spannungsverhältnis zwischen epistemischer und politischer Autorität in kollektiven Entscheidungsprozessen" ("Participatory governance in knowledge-intensive fields. Reconciling epistemic and political authority in policy-making") analysiert das Verhältnis zwischen Expertise und Bürgerbeteiligung als zwei zentralen und tendenziell konfligierenden Legitimationsquellen politischer Entscheidungen. Die zentrale Frage der Studie ist: Wie ist der Bedarf an Expertenwissen im politischen Entscheidungsprozess mit gesellschaftlicher Partizipation vereinbar? In theoretischer Hinsicht basiert die Studie auf wissenstheoretischen Ansätzen der Science and Technology Studies und der Sozialen Epistemologie, sowie auf beteiligungsorientierten Demokratietheorien. Auf Grundlage dieser theoretischen Perspektive und ausgesuchter Policyanalysen untersucht die Studie Beratungsarenen, in denen Vertreter des Staates, gesellschaftlicher Interessen, "normale Bürger", Wissenschaftler und andere Experten gemeinsam Empfehlungen für die Politik entwickeln. Der Blick ist dabei auf umstrittene Themenbereiche der Energiepolitik (wie etwa die "fracking"-Technologie oder die Atommülllagerung) gerichtet, die sowohl spezialisierte Expertise als auch Bürgerbeteiligung erfordern, da sie gleichzeitig hochtechnische Fragen als auch kollektive Umweltprobleme und ethische Erwägungen berühren. Das erste Ziel der Studie liegt in der Herausarbeitung von institutionellen "best-practice"-Beispielen, die das Spannungsverhältnis zwischen Expertenwissen und Bürgerbeteiligung abmildern können. Dafür wird die jeweilige Qualität des erarbeiteten Wissens und der gesellschaftlichen Partizipation in den einzelnen Beratungs- und Entscheidungsprozessen untersucht und verglichen. Das zweite, theorieentwickelnde Ziel der Studie ist die Verbindung von beteiligungsorientierter Demokratietheorie mit wissenstheoretischen Ansätzen, die es erlaubt, die Ursachen der Spannungen zwischen Expertise und Bürgerbeteiligung zu erfassen und Voraussetzungen für die gleichzeitige Erfüllung beider claims zu formulieren.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Norwegen
 
 

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