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Online Gaming - Eine ökonomische Analyse

Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 273826972
 
Internetplattformen, die Online-Spiele anbieten, generieren Umsätze von mehreren Milliarden Euro pro Jahr. Die Größe dieser Branche rechtfertigt daher eine genaue Untersuchung der ökonomischen und gesetzlichen Rahmenbedingungen. Unsere Forschungsgruppe untersuchte in den vergangenen 18 Monaten zwei wesentliche Aspekte von Online-Spielen. Zum einen widmeten wir uns der Frage, wie man Glücksspiele von Geschicklichkeitsspielen unterscheiden kann. Die Beantwortung dieser Frage hat große Bedeutung für die juristische Einordnung und staatliche Regulierung, da viele Länder Glücksspiele gesetzlich anders behandeln als Geschicklichkeitsspiele. Die Formulierung von Gesetzestexten erfordert eine Quantifizierung von Glück und Können in dem Sinne, dass beurteilt werden muss, inwieweit diese Komponenten das Ergebnis des Spiels beeinflussen. Allerdings existiert bislang kein generelles Maß, um diese Frage im Allgemeinen zu beantworten. In diesem Zusammenhang haben wir das best-fit ELO-Ranking entwickelt, welches sich universell auf verschiedene Spiele anwenden lässt. Darüber hinaus haben wir große Datensätze von Online-Anbietern gesammelt und messen empirisch den Anteil von Glück und Können in diesen Spielen. Wir basieren unsere Messung auf der Heterogenität von Spielerstärken. Erste Resultate deuten darauf hin, dass Poker unterhalb des Referenzpunktes für 50% Können liegt und demnach der Ausgang einer Partie überwiegend von Glück abhängt. In der beantragten Verlängerungsphase möchten wir diese Arbeit (und Doktorand Marco Lambrecht seine Dissertation) abschließen, indem wir weitere Spiele sowie Sportarten, insbesondere Mehrspieler-Spiele, analysieren und die Robustheit unserer bisherigen Ergebnisse prüfen.Der zweite Teil unserer Forschung beschäftigt sich mit dem Verhalten von Online-Spielern, insbesondere rationalem Verhalten und potentieller Spielsucht. Wir untersuchen die sogenannte hot hand fallacy sowie das Verlangen von Spielern, Verluste wieder aufzuholen. Diesbezüglich haben wir entsprechende Hypothesen formuliert, unsere vorhandenen Datensätze vorbereitet und bereinigt, sowie erste Analysen zur Entscheidung von Spielern, nach dem Ende einer Partie sofort eine neue zu beginnen, durchgeführt. In der beantragten Verlängerung planen wir die Untersuchung des Risikoverhaltens von Online-Spielern sowie ihre Kategorisierung durch individuelle Indikatoren, um daraus Kriterien zur Erkennung von Spielsucht zu entwickeln. Darüber hinaus planen wir die Durchführung eines Laborexperiments, welches dazu dient, die Phänomene der Kompensation von Verlusten von der sogenannten gambler's fallacy zu unterscheiden. Aus unseren Online-Daten allein ist dieser Unterschied nicht ersichtlich.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich Professor Dr. Ingo Fiedler
 
 

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