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Die neuronale Integration verschiedener sozialer Motive und ihre Auswirkung auf prosoziales Verhalten: Der Einfluss von Egoismus auf Empathie

Antragstellerin Professorin Dr. Grit Hein
Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2015 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 273845030
 
Zielgerichtetes menschliches Handeln wird durch Motive angetrieben. Prosoziales Verhalten kann allerdings aus mehr als nur einem Motiv heraus erfolgen. Es kann das Ziel verfolgen, das Wohlergehen eines anderen zu fördern (ein altruistisches Motiv), das Wohlergehen der eigenen Gruppe zu steigern (ein kollektivistisches Motiv), eine soziale Norm aufrechtzuerhalten (ein prinziplistisches Motiv), oder das eigene Wohlergehen zu maximieren (zum Beispiel um eine Belohnung zu erhalten; ein egoistisches Motiv). Die meisten prosozialen Handlungen werden von einer Kombination verschiedener Motive getrieben, welche integriert werden müssen. Um zu verstehen, wann und in welchem Ausmass prosoziales Verhalten auftritt, ist es daher notwendig zu untersuchen, wie verschiedene Motive integriert werden und wie sich diese Kombinationen auf prosoziales Verhalten auswirken. Im ersten Teil des Projektes haben wir schwerpunktmäßig altruistische, norm-basierte und kollektivistische Motive untersucht. Über die Wechselwirkung zwischen dem vierten Motiv, d.h. dem Egoismus, und den anderen prosozialen Motiven ist bislang jedoch wenig bekannt. Der Einfluss des egoistischen Motivs auf andere Motive ist besonders relevant, da Egoismus in gesellschaftlichen und ökonomischen Zusammenhängen besonders häufig aktiviert wird (z.B. durch finanzielle Anreize für bestimmte Verhaltensweisen, z.B. Boni). Die in diesem Fortsetzungsantrag vorgeschlagenen Projekte möchten den Einfluss eines egoistischen Motivs auf die neuronale Verarbeitung anderer prosozialer Motive und das daraus resultierende prosoziale Verhalten untersuchen. Konzeptuell tragen die Befunde zu einem besseren Verständnis menschlicher Motive und deren Wechselwirkungen bei. Darüber hinaus könnten die Befunde praktische Relevanz bei der Gestaltung von Anreizsystemen haben.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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