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Identifikation und Charakterisierung von Mutanten der Kopfsegmentierung im Mehlkäfer Tribolium castaneum (Coleoptera)

Fachliche Zuordnung Evolutionäre Zell- und Entwicklungsbiologie der Tiere
Förderung Förderung von 2006 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 27399720
 
Es ist nicht bekannt, wie der Drosophila-Kopf segmentiert wird. Allerdings weiß man, dass das Prinzip anders sein muss als im Rumpf und dass einige homologe Gene sowohl bei Vertebraten als auch bei Drosophila an der Kopfentwicklung beteiligt sind. Als Modellsystem der Kopfentwicklung ist Drosophila ungeeignet, weil die abgeleitete Morphologie des larvalen Kopfes die Interpretation von Mutationen erschwert. Deshalb wird von uns der Reismehlkäfer Tribolium castaneum als Insekten-Modellsystem für die Kopfentwicklung etabliert. Derzeit ist unser Labor an einem Insertionsmutagenese Screen beteiligt, in dem 20.000 homozygot lethale Linien sowie Enhancer-Trap-Linien identifiziert werden. In dem hier beantragten Projekt sollen alle Insertions-Linien auf Enhancer-Traps oder Phänotypen im Kopf gescreent werden. Die Mutationen werden molekular charakterisiert und der Phänotyp molekular und histologisch untersucht. Die beteiligten Gene und ihre Interaktionen werden analysiert um sie in ein regulatorisches Netzwerk einzuordnen und dieses mit der Situation in Drosophila und Vertebraten zu vergleichen. Zudem sollen zwei Techniken der funktionellen Genanalyse etabliert werden: 1) hitzeschockinduzierte Missexpression von Genen. 2) Die ortsspezifische Integration von Konstrukten an der attP Sequenz mit Hilfe der (C31 Integrase. Da der Mutator des Insertionsmutagenese-Screens die attP Sequenz trägt, kann man dadurch Integrationen aus dem Screen in Werkzeuge umwandeln. So zum Beispiel Enhancer-Trap Linien in Gal4 Treiber-Linien zur ektopischen Expression von Genen. Auch kann die attP Stelle des Mutators zu Rettungsexperimenten genutzt werden. Dieses Projekt kann Gene identifizieren, von denen bisher nicht bekannt war, dass sie an der Kopfentwicklung beteiligt sind.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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