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Die prosodische Syntax des Deutschen - Sprachproduktion und Grammatik

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2015 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 274137550
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Ziel des Projektes war, prosodische Einflüsse auf die Satzformulierung in der mündlichen Sprachproduktion im Deutschen zu untersuchen und anhand der Ergebnisse psycholinguistische Modelle der Sprachproduktion zu evaluieren. Der Fokus des Projekts lag auf der Interaktion von linguistischem Rhythmus und Syntax in der Sprachproduktion. Die Ergebnisse verschiedener Sprachproduktionsexperimente und Korpusanalysen legen nahe, dass die rhythmische Präferenz für einen regelmäßigen Wechsel von betonten und unbetonten Silben syntaktisch ( d.h. über Wortgrenzen hinweg) wirksam sein kann. Unsere Untersuchungen zeigen allerdings auch deutliche Grenzen des prosodischen Einflusses auf die Satzstruktur: Die Satzstrukturplanung und -produktion auf (Teil-)satzebene bleibt von prosodischen Effekten unberührt. Die Befunde relativieren die Annahmen von klassischen Sprachproduktionsmodellen, die direkte phonologische Einflüsse auf die grammatische Enkodierung nicht vorsehen. Andererseits bestätigen sie den grundsätzlichen Vorrang des syntaktischen Strukturaufbaus gegenüber der phonologischen Enkodierung, die im Normalfall erst auf Grundlage von syntaktischen Gegebenheiten operiert.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2016). Der optionale Komplementierer im Deutschen - ein Fall prosodischer Syntax. In Christoph Draxler & Felicitas Kleber (Eds.), Tagungsband 12. Tagung Phonetik und Phonologie im deutschsprachigen Raum (pp. 86-87). München: Ludwig-Maximilians-Universität
    Kentner, Gerrit, Franz, Isabelle, & Dück, Christian
    (Siehe online unter https://doi.org/10.5282/ubm/epub.29405)
  • (2016). New evidence for prosodic parallelism in German(ic) morphophonology. In Christoph Draxler & Felicitas Kleber (Eds.), Tagungsband 12. Tagung Phonetik und Phonologie im deutschsprachigen Raum (pp. 87-88). München: LMU
    Kentner, Gerrit
    (Siehe online unter https://doi.org/10.5282/ubm/epub.29405)
  • (2016). Prosodic focus marking in silent reading: Effects of discourse context and rhythm. Frontiers in Psychology, 7. 319
    Kentner, Gerrit, & Vasishth, Shravan
    (Siehe online unter https://doi.org/10.3389/fpsyg.2016.00319)
  • (2016). The impact of animacy and rhythm on the linear order of conjuncts in child language. In Christoph Draxler & Felicitas Kleber (Eds.), Tagungsband der 12. Tagung Phonetik und Phonologie im deutschsprachigen Raum (pp. 47-49). München: Ludwig-Maximilians-Universität
    Franz, Isabelle, Kentner, Gerrit, & Domahs, Frank
    (Siehe online unter https://doi.org/10.5282/ubm/epub.29405)
  • (2018). Schwa optionality and the prosodic shape of words and phrases. In Christiane Ulbrich, Alexander Werth, & Richard Wiese (Eds.), Empirical Approaches to the Phonological Structure of Words. Berlin, Boston: De Gruyter Mouton. 121-151
    Kentner, Gerrit
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1515/9783110542899-006)
  • (2019). No evidence for prosodic effects on the syntactic encoding of complement clauses in German. Glossa: a journal of general linguistics, 4(1), 18, 1-29
    Kentner, Gerrit, & Franz, Isabelle
    (Siehe online unter https://doi.org/10.5334/gjgl.565)
 
 

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