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FOR 793:  Mechanismen der Frakturheilung und Knochenregeneration bei Osteoporose

Fachliche Zuordnung Medizin
Förderung Förderung von 2007 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 27463524
 
Erstellungsjahr 2015

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Obwohl die Osteoporose zu den häufigsten Erkrankungen der älteren Bevölkerungsgruppe zählt, sind die Therapie-Optionen noch immer limitiert. Gleiches gilt für die positive Beeinflussung der Heilung von Knochenfrakturen, welche in osteoporotischen Patienten deutlich beeinträchtigt ist. Ziel der DFG-Forschergruppe FOR793 war deshalb, Mechanismen der Frakturheilung und Knochenregeneration bei Osteoporose unter Zuhilfenahme von Tiermodellen zu erarbeiten und somit Möglichkeiten der therapeutischen Intervention zu definieren. Die entsprechenden Studien wurden überregional an 4 Standorten (Hamburg, München, Ulm, Würzburg) durchgeführt, wobei es in allen Teilprojekten zu einer intensiven Kollaboration kam. Während in TP1 (durch Diskonnektion von Hypothalamus und Hypophyse im Schaf) und TP2 (durch transgene Über-Expression von Rankl im Schwein) Großtiermodelle der Osteoporose etabliert wurden, wurden in TP3 mehrere Mausmodelle mit veränderter Knochendichte (durch Modulation der Wnt-Signaltransduktion) generiert. Diese Modelle wurden innerhalb von TP4 im Hinblick auf metaphysäre und diaphysäre Frakturheilung untersucht. In TP6 erfolgte (basierend auf Transkriptom-Analysen) eine molekulare Untersuchung der beobachteten Unterschiede sowie ein Abgleich mit erzielten Expressions-Daten aus kultivierten Zellen von gesunden und osteoporotischen Spendern. Da mechanische Belastung für die lokale Regulation des Knochenumbaus von essentieller Bedeutung ist, wurde in TP7 der Einfluss von Mechanotransduktion auf Gen-Expression und Frakturheilung untersucht. Ein weiteres Teilprojekt (TP8) wurde in der zweiten Förderperiode etabliert, um den Einfluss verminderter Magensäureproduktion auf die osteoporotische Frakturheilung zu untersuchen. Obwohl einige der sich im Verlauf des Projekts entwickelnden Untersuchungen noch zum Abschluss gebracht werden, sind bislang 50 Publikationen in wissenschaftlich hochrangigen Zeitschriften erschienen, die fast alle die extensiven Interaktionen innerhalb von FOR793 belegen. Es ist uns u.a. gelungen, Großtiermodelle der Osteoporose zu etablieren, Methoden zur Analyse metaphysärer und diaphysärer Frakturheilung zu entwickeln, Moleküle mit spezifischer Funktion für die Knochenbildung zu identifizieren, sowie den Einfluss mechanischer Stimulation auf die Frakturheilung unter spezifischen Bedingungen nachzuweisen. Im Hinblick auf eine therapeutische Nutzung unserer Befunde zur Verbesserung der osteoporotischen Frakturheilung wurden mehrere Ansätze verfolgt, wobei der beste Effekt durch Supplementation mit Calcium-Glukonat erreicht werden konnte. Vor dem Hintergrund der steigenden Anzahl osteoporotischer Frakturen sind die in FOR793 erzielten Ergebnisse somit von hoher klinischer Relevanz. Neben den jährlichen Treffen und der Teilnahme an nationalen und internationalen Kongressen, die auf allen Ebenen zu einem intensiven Gedankenaustausch führten, gab es im Dezember 2013 ein öffentliches Abschluss-Symposium (BONE 2013) am Standort Hamburg. Hier wurden nicht nur alle Teilprojekte der Forschergruppe vorgestellt, sondern es gab auch Vorträge international angesehener Experten, die teilweise auch als Gutachter von FOR793 tätig waren.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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