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Aufgabenorganisation bei Multitasking: Determinanten und Merkmale individueller Präferenzen für serielle versus überlappende Aufgabenverarbeitung und verschiedene Strategien der Handlungsorganisation
Antragsteller
Professor Dr. Dietrich Manzey
Fachliche Zuordnung
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung
Förderung von 2015 bis 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 274870725
Das Projekt untersucht individuelle Unterschiede bei der gleichzeitigen Bearbeitung mehrerer Aufgaben (multitasking). Während der ersten Förderperiode wurden dazu zwei experimentelle Paradigmen entwickelt, auf deren Basis individuelle Unterschiede bei der Bearbeitung von zwei diskreten kognitiven Aufgaben auf zwei verschiedenen Ebenen der Aufgabenorganisation beschrieben werden können. Bei dem ersten Paradigma handelt es sich um ein Aufgabenwechselparadigma mit Vorschau, das es ermöglicht, individuelle Präferenzen für serielle bzw. überlappende (parallele) Aufgabenverarbeitung auf der Ebene der Prozessorganisation zu beschreiben. Bei dem zweiten Paradigma handelt es sich um ein Doppelaufgabenparadigma, das viele Optionen für eine selbstgesteuerte Aufgabenorganisation bietet. Mit Hilfe des ersten Paradigmas konnte gezeigt werden, dass sich Personen systematisch in der von ihnen jeweils präferierten Art der kognitiven Prozessorganisation unterscheiden. Während manche Personen die Aufgaben beim Multitasking streng seriell verarbeiten, präferieren andere eher eine überlappende Aufgabenverarbeitung. In ähnlicher Weise konnten auch unterschiedliche Stile der Handlungsorganisation bei freier Doppelaufgabenbearbeitung gefunden werden, die sich darin widerspiegeln, dass Personen die Aufgaben jeweils blockweise bearbeiten, d.h. Aufgabenwechsel minimieren, häufig zwischen Aufgaben wechseln und dabei überlappend verarbeiten, oder ihre Reaktionen auf die beiden Aufgaben gruppieren. Darüber hinaus konnte gezeigt werden, dass die Präferenz auf der Ebene der Prozessorganisation flexibel an die Aufgabenanforderungen angepasst werden kann, während es sich bei den Strategien der Handlungsorganisation um eher stabile individuelle Merkmale handelt. In der zweiten Projektphase sollen die Merkmale, Determinanten und Zusammenhänge der gefundenen individuellen Präferenzen auf beiden Ebenen der Aufgabenorganisation noch genauer untersucht werden. Vier Fragestellungen werden dabei adressiert: (1) Inwieweit hängen die individuellen Präferenzen für eine serielle versus überlappende Aufgabenverarbeitung auf der Ebene der Prozessorganisation mit den präferierten Strategien der Handlungsorganisation beim Multitasking zusammen? (2) Was genau wird bei überlappender Aufgabenverarbeitung parallel verarbeitet und wann findet diese Verarbeitung statt? (3) Welche Rolle spielen top-down versus bottom-up Faktoren bei der Implementierung der präferierten Modi der Prozessorganisation bzw. Strategien der Handlungsorganisation. (4) Inwieweit werden die präferierten Strategien der Handlungsorganisation durch Kontexteffekte beeinflusst (z.B. Gedächtnisbeanspruchung, induzierte Denkstile, motivationaler Zustand). Darüber hinaus sind mehrere kooperative Studien innerhalb des Projekts geplant, die unter anderem Zusammenhänge mit individuellen Unterschieden in anderen Multitasking-Paradigmen, die in der Kognitionspsychologie bzw. den Bewegungswissenschaften genutzt werden, untersuchen sollen.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme