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Humanisierte Mausmodelle der Hantavirus-induzierten Immunpathogenese

Fachliche Zuordnung Virologie
Immunologie
Förderung Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 274896046
 
Hantaviren kommen in weiten Teilen der Welt einschließlich Deutschland vor. Hantvirus-Infektionen können ein schweres hämorrhagisches Fieber hervorrufen und werden deshalb zunehmend als Bedrohung für die öffentliche Gesundheit in Deutschland und auch in anderen Teilen der Welt erkannt. Ähnlich wie bei Ebolavirus-Infektionen stehen weder Impfstoffe noch antivirale Therapien zur Verfügung. Um diese Situation zu ändern, müssen die zugrundeliegenden Krankheitsmechanismen genau erforscht werden. In Nagetieren und anderen Kleinsäugern etablieren Hantaviren chronische Infektionen. Aufgrund ihrer ausgeprägten Adaption an diese natürlichen Wirte induzieren sie dort jedoch keine Symptome. Durch Einatmen von virushaltigen Aerosolen, die von Ausscheidungen infizierter Kleinsäuger stammen, können Hantaviren auf Menschen übertragen werden. In diesem Fehlwirt verursachen sie eine akute Infektion, die mit einer schweren Krankheit verknüpft sein kann. Nierenversagen, Lungenödem oder ein voll ausgeprägtes hämorrhagisches Fieber werden beobachtet. Außerdem ist der Verlust von Blutplättchen ein wichtiges Kennzeichen von Hantavirus-assoziierten Erkrankungen. Hantaviren vermehren sich in ihren Zielzellen, ohne einen cytopathischen Effekt zu erzeugen. Daher wird angenommen, dass die gegen Hantaviren gerichtete Immunabwehr des Menschen selbst die Symptome hervorruft. In diesem Antrag sollen die immunologischen Mechanismen, die zu den Hantavirus-Erkrankungen des Menschen führen, in vivo untersucht werden. Zu diesem Zweck haben wir in Vorarbeiten humanisierte Maus-Modelle der Hantavirus-Infektion etabliert. Diese basieren auf Mäusen, welche Komponenten des humanen Immunsystems beherbergen. In diesen experimentellen Systemen können wir nun untersuchen, auf welche Weise humane Immunzellen Hantaviren eliminieren und gleichzeitig klinische Symptome hervorrufen. Diese Untersuchungen werden das Verständnis der Mechanismen der Hantavirus-induzierten Immunpathogenese im Menschen wesentlich voranbringen. Auf dieser Grundlage können in Zukunft in einem translationalen Ansatz rational ausgerichtete therapeutische Strategien und effiziente Vakzine entwickelt werden. Schließlich kann in diesen tierexperimentellen Systemen das Gefährdungspotential von neu entdeckten Hantaviren für den Menschen bestimmt werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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