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Wieviel Kognition ist in Handlungen: Dual-Task Aufgaben als Werkzeug zur Untersuchung kognitiver Prozesse bei der Handlungssteuerung und beim motorischen Lernen
Antragsteller
Professor Dr. Thomas Schenk
Fachliche Zuordnung
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung
Förderung von 2015 bis 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 274920614
Unterliegen unsere visuomotorischen Handlungen den gleichen Ressourcen-Limitationen wie kognitive Aufgaben. In der letzten Förderperiode untersuchten wir die Hypothese, dass visuomotorische Handlungen hier eine Ausnahme darstellen. Tatsächlich hat sich diese Hypothese aber nicht bestätigt. Wir fanden Ressourcenlimitationen und damit einhergehende Defizite wenn die Probanden zusätzlich zur visuomotorischen Bewegung noch eine kognitive Zweitaufgabe ausführen mussten. In dieser Förderperiode wollen wir nun das Verhältnis zwischen Kognition und Visuomotorik besser verstehen. Wir untersuchen ob insbesondere visuomotorische Aufgaben, bei denen distale Ziele schon zu Beginn der Bewegung berücksichtigt werden müssen, bei denen die Handlungsfolgen durch entsprechende Gegenbewegungen antizipiert werden müssen oder bei denen ein Ausgleich zwischen mentaler und physischer Belastung gesucht werden, eine besondere Anfälligkeit für Zweitaufgabenkosten besitzen. Komplementär hierzu möchten wir untersuchen, ob insbesondere Bewegungsaufgaben, deren Ausführung unbewusst getriggert werden, doch eine Immunität gegenüber kognitiven Zweitaufgaben aufweisen. Hierzu setzen wir blick-kontingente Stimulusdarbietungen ein. Ähnlich wollen wir auch im Bereich des motorischen Lernens überprüfen, ob sich auch hier ein Kontinuum kognitiver Einflussnahme findet. Hierzu untersuchen wir eine Gruppe von Kleinhirnpatienten. Abschließend wird sich dieses Projekt noch mit unerwarteten Effekten kognitiver Zweitaufgaben beschäftigen. Konkret fragen wir unter welchen Umständen können solche Zweitaufgaben einen systematischen Fehler in der Bewegung produzieren oder möglicherweise im Gegenteil eine Leistungsverbesserung bewirken.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme