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Simultanes Lernen mutipler sensomotorischer Transformationen

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2015 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 274922074
 
Der technologische Fortschritt führt zu einer kontinuierlichen Weiterentwicklung von modernen Werkzeugen, die ganz neuartige Anforderungen an die sensomotorische Leistungsfähigkeit von Menschen an ihren Arbeitsplätzen, aber auch im öffentlichen und privaten Raum. Von besonderem Interesse sind dabei Bewegungen, die durch eine räumliche Trennung und mechanische Entkopplung von Bewegungsausführung und- beobachtung gekennzeichnet sind. Diese neue Klasse von Bewegungen finden sich typischerweise in elektronischen Werkzeugen. Ein prototypisches Beispiel ist die Computermaus. In diesem Werkzeug überführt ein elektronisches Gerät die Bewegung der Hand in eine Cursorbewegung auf einem Computermonitor. Im alltäglichen Leben treffen Menschen auf viele unterschiedliche Transformationen dieser Art, deren spezifische Charakteristika sich jedoch stark unterscheiden können und meist von Grund auf im Zuge zielgerichteten Übens neu gelernt werden müssen. Einmal gelernt wechseln Menschen mühelos zwischen unterschiedlichen Werkzeugtransformationen hin und her, beispielsweise beim Fahren eines Autos, wenn ein erfahrender Fahrer problemlos vom Einlegen eines Ganges zum Drehen des Lenkrads wechselt. Die Nutzung moderner elektronischer Werkzeuge erfordert also ein anpassungsfähiges System, das höchst flexibel und in der Lage ist, verschiedenste Werkzeugtransformationen gleichzeitig zu speichern und störungsfrei abzurufen. Ziel des vorliegenden Projekts ist es zu verstehen, wie Menschen mehrere Transformationen gleichzeitig lernen können. Dazu erforsche ich die diesem Multilernen zugrundeliegenden expliziten und impliziten Lernprozesse. Genauer gesagt strebe ich in vier Arbeitspaketen danach zu verstehen, (a) wie die zentralnervöse Verarbeitung unterschiedlicher Fehlerarten explizite und implizite Lernprozesse antreibt, (b) welche Rolle das Kleinhirn, das traditionellerweise mit impliziten Lernprozessen in Verbindung gebracht wurde, für explizite Lernprozesse spielt, (c) ob und wie zusätzliche kognitive Aufgaben das gleichzeitige explizite und implizite Lernen mehrerer Werkzeugtransformationen beeinflusst, und letztlich, (d) ob sich allgemeine Prinzipien der Informationsverarbeitung beim Multilernen finden lassen, anhand derer die sich Grenze der am SPP beteiligten Disziplinen "Bewegungswissenschaft" und Kognitionspsychologie überwinden lassen um so einen Beitrag zum übergeordneten Ziel des Projekts, der Formulierung einer neuen, umfassenderen Theorie menschlichen Multitaskings (in meinem Projekt genauer gesagt: des menschlichen Multilernens), zu leisten.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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