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Trainingsbedingte Plastizität in alltagsnahen motorischen Mehrfachtätigkeiten

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 274923447
 
Viele Alltagsaufgaben erfordern die gleichzeitige Ausführung mehrere motorischer und kognitiver Aufgaben (Multitasking). Oft zitierte Beispiele sind Autofahren, die Vorbereitung einer Mahlzeit, die Steuerung von Industriemaschinen und das Überqueren einer verkehrsreichen Straße. Die Leistung in sogenannten Multitasking-Situationen nimmt jedoch mit zunehmendem Alter ab, was insbesondere im Kontext einer alternden Gesellschaft problematisch sein kann. Diese divergierenden Trends erfordern Trainingsprogramme, die - basierend auf der bekannten trainingsinduzierten Plastizität - die Leistung in sensomotorischen Multitasking-Situationen fördern. Bisher ist nicht klar, wie diese Trainingspläne gestaltet sein müssen, damit die Multitasking-Leistung effektiv und effizient verbessert wird und dies auch für die Alltagsleistung Relevanz hat. In der Literatur wird postuliert dass exekutive Funktionen einen Einfluss auf die Multitasking-Leistung nehmen, insbesondere im höheren Lebensalter. Daher könnte ein Training der exekutiven Funktionen die Multitasking-Leistung positiv beeinflussen. Im Rahmen des beantragten Projektes wollen wir untersuchen, ob ein Training der exekutiven Funktionen - und wenn ja welcher exekutiver Funktionen - die Leistung in alltagsnahen Multitasking-Situationen verbessert und ob sich dieser Beitrag der exekutiven Funktionen zwischen jungen und älteren Erwachsenen unterscheidet. Weitere wollen wir untersuchen, ob Trainingsinterventionen, die bestimmte Exekutivfunktionen trainieren, auch positive und übertragbare Effekte auf die Multitasking-Leistung in ökologisch validen Kontexten hat. Hierzu planen wir drei komplementäre Arbeitspakete (WPs). WP1 untersucht die Rolle der exekutiven Funktionen für das Multitasking bei jungen und älteren Erwachsenen, WP 2 analysiert die neuronalen Korrelate und WP3 die trainingsinduzierten Plastizität bei älteren Personen. Da Laboraufgaben sich nicht immer auf den Alltag übertragen lassen, erforschen wir Mehrfachtätigkeit unter alltagsnahen Bedingungen. Da Trainingserfolge oft aufgabenspezifisch sind, verwenden wir zwei unterschiedliche alltagsnahe Mehrfachaufgaben: Autofahren und Straße queren. Die Ergebnisse werden unser theoretisches Verständnis der Mehrfachtätigkeit verbessern, und Möglichkeiten zur Prävention gegen Altersabbau eröffnen.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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