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Schlafregulation im genetischen Mausmodell für tödliche familiäre Schlaflosigkeit

Antragsteller Dr. Lars Dittrich
Fachliche Zuordnung Kognitive, systemische und Verhaltensneurobiologie
Förderung Förderung von 2015 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 274974136
 
Jüngste Erkenntnisse legen nahe, dass gesunder Schlaf sehr wichtig für die physische und mentale Gesundheit ist, insbesondere als schützender Faktor gegen neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer. Die wachsende Anerkennung der Wichtigkeit von Schlaf steht im Kontrast zu unserem ungenügenden Wissen über seine neuronale Regulation. Dies wird deutlich durch die tödliche familiäre Schlaflosigkeit (FFI). FFI ist eine erbliche Prionenerkrankung mit abruptem Beginn in mittlerem Alter. Betroffene verlieren völlig jeden erholsamen Schlaf und sterben innerhalb von Monaten bis wenigen Jahren. Heutige Modelle der Schlafregulation können diesen beispielslosen Verlust der Fähigkeit zu schlafen nicht erklären. Heute erhältliche Schlafmedikation ist weitgehend wirkungslos in FFI Patienten. Ein besseres Verständnis der neuropathologischen Mechanismen von FFI würde unser allgemeines Verständnis von Schlafregulation verbessern und ist nötig, um eine bessere Behandlung von FFI Patienten und möglicherweise auch Patienten mit üblicheren Schlafstörungen zu erreichen. Fortschritte in der FFI Forschung wurden bislang erschwert durch den Mangel an geeigneten Tiermodellen. Kürzlich wurde ein knock-in Mausmodell als erstes genetisches Tiermodell der Erkrankung eingeführt. Bis jetzt ist nicht bekannt, ob diese Maus die ausgeprägten Schlafstörungen der humanen Erkrankung abbildet. Dieses Projekt beabsichtigt, mithilfe von Elektroenzephalographie/Elektromyographie (EEG/EMG) den Schlafphenotyp der FFI Maus sowie ihre Fähigkeit zur Reaktion auf experimentelle Beanspruchung des Schlafhomöostase-Systems zu charakterisieren. Des Weiteren werden mithilfe von Fos-Immunohistochemie Effekte der FFI Mutation auf die Funktion von Schlaf-Wach regulatorischen Hirngebieten untersucht. Der Vergleich der FFI Maus mit Wildtypkontrollen sowie Prion knock-out Mäusen wird uns ermöglichen, zwischen loss-of-function und gain-of-function Effekten zu unterscheiden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich Dr. Walker Jackson, Ph.D.
 
 

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