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Stress-induziertes Essverhalten bei Übergewicht mit Binge eating Störung

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2006 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 27542446
 
Die Binge eating disorder (BED) ist eine Essstörung, die durch die häufig wiederkehrende, unkontrollierbare Aufnahme große Nahrungsmengen charakterisiert ist. Bei Zugrundelegung der Forschungskriterien nach DSMIV beträgt die Prävalenz der Störung bis zu 29% bei Teilnehmerinnen an Gewichtskontrollprogrammen, so dass ein großer Therapiebedarf für die Störung besteht.Ausgehend von einem multifaktoriellen Modell der Entstehung und Aufrechterhaltung der unkontrollierten Essanfälle soll in der geplanten Untersuchung ein besonders wichtiger psychosozialer Faktor, nämlich Stress, in seiner Funktion als Auslöser des pathologischen Essverhaltens studiert werden. In einem experimentellen Eigenkontroll-Design werden 44 übergewichtige Patientinnen mit einer BED verglichen mit 44 übergewichtigen Patientinnen ohne BED. Stress wird im Esslabor induziert durch den Trier Social Stress Test. Die Mikrostruktur des Essverhaltens (u.a. Essgeschwindigkeit, Bissengröße) nach Stressinduktion wird objektiv gemessen durch einen Universal-Eating-Monitor mit Schokocreme als Versuchs Mahlzeit. Über die im Labor induzierten kurzfristigen Stresseffekte hinaus wird das Essverhalten auch in der natürlichen Umgebung durch Ernährungsprotokolle erfasst. Als mögliche Moderatorvariablen für stressinduzierte Veränderungen des Essverhaltens werden die gewohnheitsmäßige kognitive Kontrolle des Essverhaltens und die Neigung zu emotional bedingtem Essverhalten mit Fragebogen erhoben. Die Ergebnisse hätten besondere Bedeutung für die Einbeziehung stressbezogener Therapiebausteine bei Adipositas mit BED sowie für die Entwicklung stressbezogener Präventionsprogramme bei Risikogruppen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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