Detailseite
Römische Rechtstradition und Zivilrechtswissenschaft in Rußland vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis 1922
Antragsteller
Professor Dr. Martin Avenarius
Fachliche Zuordnung
Grundlagen des Rechts und der Rechtswissenschaft
Förderung
Förderung von 2006 bis 2013
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 27582759
Mit der Wirkungsgeschichte des Römischen Rechts im ausgehenden Zarenreich betrifft das Projekt einen Gegenstand, den die rechtshistorische Forschung bislang kaum beachtet hat. Unter Anbindung an ein bereits erprobtes Netzwerk von Wissenschaftlern, bestehend aus Kölner und Moskauer Juristen und Historikern, werden die Beteiligten erforschen, inwieweit die Juristen des Zarenreiches das Römische Recht erlernten und seine Dogmatik und Methodik nutzten, um soziale und rechtspolitische Herausforderungen zu bewältigen, denen das herkömmliche russische Recht nicht gewachsen war. Den Kristallisationspunkt dieses Vorgangs bilden die an der Wende zum 20. Jhdt. entstandenen Kodifikationsentwürfe. Sie erlangten zwar nicht Gesetzeskraft, sind aber in späterer Zeit wiederholt als Grundlage für Zivilgesetzbücher herangezogen worden. Ihre Wirkungsgeschichte begann schon in der frühen UdSSR und wird heute fortgesetzt, da ein neues Bürgerliches Gesetzbuch der Russischen Föderation in Auseinandersetzung mit den Entwürfen der Zarenzeit erarbeitet wird. Das Thema ist also hochaktuell. Das Projekt wird dazu beitragen, die europäischen Grundlagen des russischen Zivilrechts sowohl den russischen Juristen als auch der westlichen rechtsgeschichtlichen und rechtsvergleichenden Forschung zu vermitteln.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen