Detailseite
Projekt Druckansicht

Erschließung und Digitalisierung des Nachlasses von Oluf Gerhard Tychsen (1734-1815) - Quellen zur jüdischen Geschichte und zu orientalistischen Gelehrtennetzwerken im Zeitalter der Aufklärung

Antragsteller Karsten Labahn, seit 9/2019
Förderung Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 275976718
 
Der aus dem dänischen Nordschleswig stammende Oluf Gerhard Tychsen (geboren 14. Dezember 1734 in Tondern / Tønder, gestorben 30. Dezember 1815 in Rostock) war einer der bedeutendsten und vielseitigsten norddeutschen Universitätsgelehrten des 18. Jahrhunderts. Der Nachlass Oluf Gerhard Tychsens stellt einen einmaligen, in seiner Interdisziplinarität sehr seltenen Bestand von großer überregionaler Bedeutung dar; er ist vollständig in der UB Rostock vorhanden. Die Briefwechsel stellen den signifikantesten Korpus des Nachlasses dar. Tychsens europaweite Vernetzung in unterschiedlichen Wissenskulturen lässt sich auch aus seiner einmaligen Sammlung der jiddischen und hebräischen Privat- und rabbinischen Korrespondenzen ersehen. Unter den hinterlassenen Werken sind vor allem die zur Orientalistik und Numismatik zu nennen. Darüber hinaus bilden zahlreiche Werke zur jüdischen Geschichte und kulturellen Tradition, zur Sprachgeschichte, zur Sprachlehre und zur Theologie, hier vor allem zu nennen die Streitschriften gegen das Werk des Oxforder Theologen Benjamin Kennicott, einen wesentlichen Korpus des Nachlasses.Ziel des beantragten Projekts ist die qualitativ hochwertige Aufbereitung und Bereitstellung des für zahlreiche kulturwissenschaftliche Disziplinen hochrelevanten, aber bisher schwer zugänglichen und nur unzureichend erschlossenen Quellenmaterials aus dem Nachlass des europäisch vernetzten Orientalisten und Gelehrten Oluf Gerhard Tychsen für die internationale Forschung. Das Projekt soll in mehreren Schritten vollzogen werden: Als erstes eine Erschließung des gesamten handschriftlichen Nachlasses von Tychsen in der Verbunddatenbank Kalliope gemäß den Regeln zur Erschließung von Nachlässen und Autographen (RNA) in einer hohen Erschließungstiefe, um einen komfortablen und detaillierten Recherchezugriff auf das vielfältige und mehrsprachige Material zu ermöglichen. Als nächster Arbeitsschritt soll die Digitalisierung des gesamten handschriftlichen Nachlasses gemäß der DFG-Praxisregeln ¿Digitalisierung¿ und die dauerhafte und kostenfreie Bereitstellung in einer nachhaltigen IT-Infrastruktur im Internet sowie die Einbringung in übergreifende Nachweis- und Recherchesysteme (DDB, Europeana, u.a.) vollzogen werden. Darüber hinaus ist der Aufbau eines Netzwerks von Forschern verschiedener kulturwissenschaftlicher Spezialdisziplinen zur Bündelung von Kompetenzen zur fachgerechten Bearbeitung und zur Beförderung der wissenschaftlichen Auswertung des Materials geplant. In diesem Zusammenhang soll im Herbst 2015 ein internationaler Workshop in Rostock veranstaltet werden, der Forscher und Forscherinnen zusammenbringen soll, die sich thematisch mit dem vielgestaltigen und interdisziplinären OEuvre Tychsens beschäftigen.
DFG-Verfahren Digitalisierung und Erschließung (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
Ehemaliger Antragsteller Professor Robert Zepf, bis 9/2019
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung