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Im Netzwerk fluvialer Häfen. Effizienz und Infrastrukturausbau der Binnengewässer und ihrer Fahrzeuge

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Alte Geschichte
Frühneuzeitliche Geschichte
Mittelalterliche Geschichte
Förderung Förderung von 2015 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 276025678
 
Handelsplätze unterliegen stets der infrastrukturellen Anbindung an regionale und überregionale Verkehrssysteme. Im Bereich der Landwege besitzt die Forschung zu Altstraßen eine lange Tradition. Untersuchungen an Wasserwegen, welche einen Handelsplatz erst zu einem Hafen werden lassen, stellen hingegen ein Desiderat der Forschung dar. Eine Schifffahrt auf Meeren und größeren Seen benötigt anthropogene Eingriffe lediglich im Bereich der Lande- und Umschlagstellen. Flüsse müssen stattdessen für die Schifffahrt durch infrastrukturelle Maßnahmen wie Flussberäumungen oder die Anlage von Treidelwegen aufbereitet oder bereits erfolgte Eingriffe in die Kulturlandschaft rückgängig gemacht werden, wie z.B. Flussverbaue durch Mühlwehre und Fischfangeinrichtungen. Wann, in welcher Form und auf wessen Initiative dies an mitteleuropäischen Flüssen erfolgte, ist bislang unbekannt. Um diesem Desiderat entgegenzutreten, wird im Rahmen des beantragten Projektes eine ausreichende Datenbasis erarbeitet, und zwar anhand der Funde von Binnenfahrzeugen sowie schriftlichen und ikonographischen Quellen. Dies erfolgt v.a. auch in Kooperation mit den Projekten -Binnenhäfen im fränkisch-deutschen Reich- und -Fossa Carolina-. Dabei ist es unerlässlich, auch Quellen außerhalb der Zeitgrenzen des beantragten Projektes zu berücksichtigen, wie z.B. Flussbeschreibungen des 16./17. Jahrhunderts. Nur dadurch ist es möglich, Entwicklungen aufzuzeigen. Anhand des Nutzungsverlaufes der Wasserstraßen Main und Neckar sollen voneinander abweichende Entwicklungslinien erarbeitet und miteinander verglichen sowie das Korrelat von -Schiff und Hafen- aufgezeigt werden. Zusätzlich ist die Erstellung eines Katalogs der archäologischen nachweisbaren Binnenfahrzeuge in Mitteleuropa vorgesehen, um großräumig den Wandel der Warenträger erfassen zu können, durch die indirekt auf die Hafenform rückgeschlossen werden kann. Am Beispiel des karolingischen Prahms Krefeld-Gellep III soll mit Hilfe von Berechnungs- und Versuchsverfahren, wie sie im modernen Schiffbau üblich sind, die Leistungsfähigkeit des frühmittelalterlichen Transportwesens ermittelt werden. Ziel ist es, ein Modell zum Flussausbau und -transport im Früh- und Hochmittelalter zu erarbeiten, welches grundlegend ist, um die Hafenstrukturen dieser Zeit zu verstehen.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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