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Der jüdische Raum in Ostmitteleuropa nach 1989 - Die amerikanisch-jüdischen Organisationen und die Gestaltung des jüdischen Lebens Ostmitteleuropas
Antragstellerin
Dr. Eszter Gantner (†)
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 2015 bis 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 276320687
Zwischen 1948 und 1989 galten in den ehemaligen sozialistischen Ländern Ostmitteleuropas Erinnerungen an das Judentum, an Zeugnisse jüdischer Kultur und Identität und selbst an den Holocaust als tabu (KOVÁCS:2002). Einerseits lag der Grund dafür in der ausgebliebenen Auseinandersetzung mit dem Holocaust, andererseits war dies das Ergebnis der aus Moskau diktierten antizionistischen und israelfeindlichen Politik. Dieses Schweigen, das auch die Verweigerung der Vergangenheit und der Existenz der jüdischen Kultur bedeutete (GANTNER/KOVÁCS:2008), schlug nach 1989 teilweise in eine Neubewertung um. Seit dem Fall der Mauer und dem Niedergang der sozialistischen Regimes ist in Mitteleuropa daher eine bemerkenswerte Revitalisierung jüdischer Kultur in Form von jüdischen Festivals, Modernisierung von Synagogen, Errichtung jüdischer Geschäfte und Restaurants oder von Stadtrundfahrten in ehemalige Jüdische Viertel zu beobachten (GRUBER:2001). In diesem Aufbau jüdischen Lebens und jüdischer Gemeinden engagierten sich zahlreiche amerikanisch-jüdische Organisationen. Diesbezüglich wird hier die Hypothese formuliert, dass diese Organisationen dabei neue Muster der jüdischen Identität und Kultur in die Region transferierten. Dementsprechend fragt das Projekt nach den Praxen, Inhalten und Strategien dieser Transfertätigkeit amerikanisch-jüdischer Organisationen zwischen 1989 und 2000.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
USA
Gastgeberin
Professorin Rebecca Kobrin