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Arktische Nahrungsnetze im Klimawandel: Auswirkungen auf Struktur und Dynamik von terrestischen Invertebratengemeinschaften

Antragsteller Dr. Bernhard Eitzinger
Fachliche Zuordnung Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung Förderung von 2015 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 276770396
 
Klimawandel vollzieht sich in der Arktis zurzeit schneller als in anderen Regionen der Erde. Während dessen Einfluss auf der Ebene von Tierpopulationen relativ gut bekannt ist, wissen wir relativ wenig über die Auswirkungen auf Nahrungsbeziehungen zwischen den Tierarten und auf Veränderungen in der Struktur von Nahrungsnetzen. Diese Strukturänderungen können in weitere Folge Einfluss nehmen auf Stabilität, Dynamik und Funktion von Artgemeinschaften in der Arktis. Dies trifft in besonderem Maße auf die Arthropoden zu, die in Bezug auf Biomasse und Diversität die terrestrische Arktis dominieren, deren Biologie und Ökologie jedoch noch unzureichend erforscht sind.Innerhalb der arktischen Nahrungsnetze spielen Wolfspinnen eine wichtige Rolle als Topprädatoren. Da Effekte sich entlang der Nahrungskette verstärken, reagieren sie besonders auf Veränderungen in den Beutetiergemeinschaften der unteren trophischen Ebenen. Untersuchungen von Nahrungsbeziehungen zwischen Wolfspinnen und ihrer Beute bieten somit eine hervorragende Möglichkeit, Effekte des Klimawandels auf Populations-als auch Ökosystemebene zu studieren.In dem vorliegenden Projekt werde ich mittels neuartiger Analysemethoden Zusammenhänge zwischen Umweltwandel und Struktur und Dynamik von Nahrungsnetzen untersuchen. Zur Ermittlung von Beutewahl und Abschätzung der Fraßraten von Wolfspinnen bediene ich mich dabei einer Kombination aus genetischer Analyse von Spinnen-Faeces sowie Functional Response Modellen. Um den Einfluss des Klimas auf Struktur des Nahrungsnetzes zu analysieren, quantifiziere ich mit genannten Methoden lokale Nahrungsnetze entlang eines Höhengradienten. Diese widerspiegeln unterschiedliche mikroklimatische Bedingungen, welche in den Klimawandel-Szenarien der IPCC von Bedeutung sind. Die einzigartige Kombination aus quantitativer Nahrungsnetzanalyse, neuartigen molekularen Methoden zur Nahrungsanalyse sowie Functional Response Modellen erlaubt einen tiefen Einblick in die Struktur von arktischen Nahrungsnetzen sowie deren prognostizierte Veränderung mit fortlaufendem Klimawandel.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Finnland
 
 

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