Von offen und süß zu geschlossen und alkalin: Lakustrine Karbonate als Archiv der Entwicklungsgeschichte abflussloser Seen

• Antragstellerin: Professorin Dr. Ola Kwiecien
• Fachliche Zuordnung: Paläontologie
• Förderung: Förderung von 2015 bis 2020
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 276975625

Charakteristika wie ein geschlossenes Becken, semiarides Klima, hoher pH-Wert machen alkaline Seen zu äusserst wertvollen Umweltarchiven. Mehrere aus global verteilten alkalinen Seen gewonnene Proxy-Records geben ausserordentlich detaillierte Einblicke in die Variabilität des Klimas der Vergangenheit. Unser Verständnis der Chemie moderner alkaliner Seen stützt sich sowohl auf Beobachtungen, als auch auf Modellrechnungen. Die Entwicklung eines Binnengewässers von einem Süsswasser- zu einem alkalinen See allerdings ist nur sehr unzureichend dokumentiert.Ich schlage eine Pilotstudie vor, die die initiale Phase eines alkalinen (Soda-) Sees mittels Karbonaten umfassend untersucht. Das für diese Studie bestgeeignete Archiv ist der Vansee, für den vorläufige Ergebnisse eine komplexe Transformation des Seebeckens in einer frühen Phase nahelegen. Ziel dieser Studie ist es, die Entwicklung der Wasserchemie während dieser Übergangsphase mithilfe von Proxydaten zu dokumentieren. Dieses Ziel soll durch kombinierte geochemische Untersuchungen (d18O, d13C, Mg/Ca, Sr/Ca) an lakustrinen Karbonaten, der Analyse der Sauerstoffisotopie biogener Silikate und ökologischer Studien an Ostrakoden erreicht werden.Die Untersuchungsergebnisse werden die übergeordnete Hypothese beantworten helfen, ob der Vansee durch eine initiale Süsswasserphase geprägt war und welchen Verlauf die Transformation zum grössten Sodasee der Welt nahm. Andererseits können mithilfe dieser Analysen fundamentale Fragen bezüglich unseres Verständnisses der Chemie alkaliner Wasserkörper beantwortet werden. Langfristig werden die Ergebnisse dieser Pilotstudie in einen regionalklimatischen und tektonischen Rahmen eingebettet, um ein schlüssiges, proxy-basiertes Modell der chemischen Entwicklung eines alkalinen (Soda-) Sees zu erstellen.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen