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Transalpine Mobilität und Kulturtransfer. Erstellen eines Isotopenfingerabdruckes für bioarchäologische Funde, insbesondere Leichenbrand, und seine Applikation auf archäologisch-kulturhistorische Fragestellungen in der Spätbronze- bis Römerzeit

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 191679530
 
Nachdem in der Phase I des Projektes die Isotopiekartierung der alpinen Referenzregion (Inn-Eisack-Etsch-Brenner-Passage) erfolgt, ein Kriterienkatalog für die Validität von Isotopiedaten aus bioarchäologischem Apatit erarbeitet, und mithilfe moderner Methoden des data mining gezeigt werden konnte, dass mit der Messung von vier Isotopien (87Sr/86Sr, 208Pb/204P, 207Pb/204Pb, 206Pb/204Pb) eine Verortung von kremierten Funden möglich ist, soll sich die zweite Phase des Projektes der Applikation der Isotopiekarte auf archäologische Fragestellungen widmen, deren bioarchäologisches Substrat wesentlich bis ausschließlich aus Leichenbränden besteht. Vier archäologische Teilprojekte sind zeitlich von der Urnenfelderzeit bis in die Römische Kaiserzeit eingeordnet. Insbesondere ist die Vorgehensweise als Zugang zur Beantwortung von offenen Fragen zu bewerten, welche die zugrundeliegenden Gedanken und Motive des Transfers von Mensch, Tier und Ideen betreffen. Die Differenzierung zwischen Mobilität und Migration kann inhaltlich auf einer robusten Datengrundlage gemeinsam von kulturwissenschaftlicher und bevölkerungsbiologischer Seite aus auf Augenhöhe geführt werden. Der Vergleich von archäologischem Befund und Isotopen-Fingerabdruck wird somit zu einer signifikantenPräzisierung des historischen Verständnisses der untersuchten Region in den genannten Zeiträumen beitragen und Referenzcharakter für spätere, ähnliche Fragestellungen haben. Erstmals wird ferner das sonst eher vernachlässigte Substrat kremierter Funde systematisch untersucht. Die Forschungen aus den Phasen I und II werden in einer abschließenden Synthese zur transalpinen Mobilität in der Referenzregion und Kulturtransfer zusammengeführt. Eine frei zugängliche Datenbank wird zum Projektabschluss etabliert, um den internationalen Austausch zu befördern.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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