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EASE: Frühkindliche Semantik: Verbindung früher Sprachentwicklung mit zunehmender Teilhabe an sozialen Ereignissen.
Antragstellerin
Professorin Dr. Katharina Rohlfing
Fachliche Zuordnung
Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Förderung
Förderung von 2015 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 277161967
Das vorrangige Ziel des Projektes ist es, einen Beitrag zur Theorie des Spracherwerbs zu leisten, der sich des verkörperten und situierten Ansatzes zur Kognition bedient. Seit Jahrzehnten wurde das Feld des Spracherwerbs durch Ansätze dominiert, die die Sprachlernmechanismen hauptsächlich im Geist des Kindes angesiedelt sahen und Sprachlernen unter dem Aspekt der Referenzbildung (Verbindung zwischen externen Objekten/Ereignissen und zugehöriger sprachlichen Repräsentation) betrachteten. Seit Sprache in aktuellen Ansätzen jedoch als eng mit anderen kognitiven und sozialen Fähigkeiten und untrennbar mit Handlung verbunden gesehen wird, gibt es die Notwendigkeit, Spracherwerb im Lichte erweiterter Mechanismen zu erklären. Den früheren funktionalistischen Theorien der Sprache folgend, erwirbt das Kind somit die kontrollierende Kraft der Äußerungen in Interaktion mit anderen Menschen und nicht durch Entsprechung zu externen Objekten/Ereignissen. Im Rahmen unseres Projektes planen wir eine Serie an Untersuchungen früher Interaktionen zwischen Säuglingen (im Alter von 2 bis 12 Monaten) und ihren Bezugspersonen mit folgenden Zielen: 1) unsere Zusammenarbeit zu erweitern, um die Struktur früher Interaktionen, mit denen Sprache verbunden ist, aufzuzeigen; 2) das Timing und die Rolle der Sprache in diesen frühen Interaktionen aufzuzeigen; 3) den Unterschied zu demonstrieren, den Sprache ausmacht, wenn sie diese Interaktionen strukturiert, insbesondere wenn sie diese zur externen Welt ausrichtet; 4) zu analysieren, wie Sprache sich fortschreitend von der physikalischen Handlung löst (Dekontextualisierung). Unsere Methoden bestehen aus A) theoretischen Analysen innerhalb vorhandener und existierender Ansätze sowohl zur Sprachentwicklung wie auch zur Verbindung von Kognition und Handlung (Umweltpsychologie) und B) empirischen Methoden, die auf innovativer Integration von qualitativer Mikroanalyse der existierenden Videokorpora von frühen Interaktionen mit quantitativen statistischen und neuen dynamischen Analysen dieser Daten wie auch experimentellen Studien beruhen.Das Projekt baut auf der Integration der Expertise, Infrastruktur und Ressourcen zweier großen Forschungszentren, die sich ergänzen, auf: Die Fakultät für Psychologie (Universität Warschau) bringt die Expertise in Umweltpsychologie und quantitativen (traditionellen und dynamischen) Datenanalysen während das CITEC, Universität Bielefeld spezialisiert ist auf die frühkindliche Semantik, Spracherwerb und qualitative wie auch quantitative Analysen der frühen Interaktion.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Polen
Mitverantwortlich(e)
Professorin Dr. Joanna Raczaszek-Leonardi