Untersuchung der Nutzung simulierter dynamischer Preise zur Optimierung von Verkehrssystemen

• Antragsteller: Professor Dr. Kai Nagel
• Fachliche Zuordnung: Verkehrs- und Transportsysteme, Intelligenter und automatisierter Verkehr
• Förderung: Förderung von 2016 bis 2024
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 277809470

Nutzer von Verkehrssystemen akzeptieren nicht nur ihre eigenen generalisierten Kosten (z.B. Reisezeit), sondern schädigen auch andere Verkehrsteilnehmer (z.B. Stau, Unfälle), Anwohner (z.B. Lärm, krebserregende Luftschadstoffe) und die globale Bevölkerung (Treibhausgasemissionen). In diesem Projekt wird ein einfacher mechanistischer Ansatz vorgeschlagen, diese Schäden den Verursachern zuzuordnen. Ein Model wird entwickelt, das dynamische und nutzerspezifische Korrekturterme berechnet, welche zu den generalisierten Kosten der Nutzer hinzugefügt werden. Diese Kostenkorrektur kann als Preis interpretiert werden, der den Verkehrsteilnehmern in Rechnung gestellt wird. Vielmehr ist die Kostenkorrektur aber auch als Methode zu verstehen, das System über die Schaffung eines Zielwertes in einen besseren Zustand zu überführen. Dieser Ansatz wird in eine Open-Source Multiagenten-Simulation integriert, in welcher jeder Verkehrsteilnehmer mikroskopisch modelliert ist. Mit Hilfe des Modells wird untersucht, wie die simulierten dynamischen Preise zur Optimierung von Verkehrssystemen genutzt werden können. Das vorgeschlagene Modell macht hierbei Gebrauch von der innovativen Methodik der agenten-basierten Simulation, insbesondere der Berücksichtigung von Heterogenität in der Nachfrage, großräumigen Netzwerken, dynamischen Staueffekten und komplexen Nutzerreaktionen, wie zum Beispiel die Wahl des Verkehrsmittels, der Route und der Abfahrtszeit. Um die Anwendbarkeit auf die Realität zu demonstrieren, wird der zu entwickelnde Optimierungsansatz auf den Großraum Berlin angewandt.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen