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Neuronale Mechanismen des Extinktionslernens

Antragsteller Dr. Johannes Felsenberg
Fachliche Zuordnung Kognitive, systemische und Verhaltensneurobiologie
Förderung Förderung von 2015 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 277848606
 
Der Abruf eines Gedächtnisses kann zur Neubewertung seines Inhaltes und somit zu einer Änderung dessen führen. Diese Eigenschaft von Gedächtnissen wird genutzt, um Patienten die unter pathologischen Formen von Gedächtnissen leiden zu therapieren. Die Strategien zielen dabei darauf ab, Gedächtnisse zu löschen (Beeinflussung der Re-konsolidierung) oder deren Auswirkungen durch die Bildung eines gegenteiligen Gedächtnisses abzuschwächen (Extinktionslernen). Die basalen neuronalen Mechanismen die diesen Prozessen zu Grunde liegen sind trotz der Relevanz nicht gut genug verstanden. Die Prinzipien der Re-konsolidierung und des Extinktions-lernens sind im gesamten Tierreich hoch konserviert. Das relativ simple zentrale Nervensystem der Taufliege Drosophila melanogaster und die weitreichenden Methoden, dieses experimentell zu manipulieren, bieten vielversprechende Möglichkeiten die grundlegenden neuronalen Mechanismen der Gedächtnis Neubewertung zu untersuchen. Taufliegen sind in der Lage Assoziationen zwischen Düften und Belohnungen oder Bestrafungen zu bilden. Das Gedächtnis über diese Assoziation kann noch nach mehreren Tagen abgerufen werden. Dabei sind bestimmte anatomisch unterscheidbare dopaminerge Neurone entscheidend, um positive oder negative Wertigkeiten mit den Düften zu verknüpfen. Diese dopaminergen Neurone innervieren unterschiedliche Zonen des sogenannten Pilzkörpers, einem Bereich des Fliegengehirns der entscheidend an der Gedächtnisbildung und Speicherung beteiligt ist. Das beantragte Projekt hat das Ziel die Funktion dieser dopaminergen Neurone während spezifischer Fälle der Gedächtnis-Neubewertung, der Rekonsolidierung und dem Extinktionslernen zu analysieren. Ich werde einzelne Neurone genetisch manipulieren und mit Verhaltensexperimenten, sowie mit physiologischen Ca2+-imaging Experimenten so kombinieren, dass diese Experimente zeigen werden, wie sich definierte synaptische Bereiche im Pilzkörper während der Gedächtnis-Neubewertung verändern.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Großbritannien
 
 

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