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Kleinbäuerliche Lebensunterhaltsstrategien als Treiber für und Folge von sozio-ökologischen Transformationen: Ein qualitativer und empirischer Beitrag zur Verbesserung von regionaler Landnutzungs- und Landbedeckungsmodellierung am Beispiel von zwei Fallstudiengebieten in Mexiko und Bolivien

Fachliche Zuordnung Humangeographie
Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 277982814
 
Das Forschungsvorhaben befasst sich mit zwei Herausforderungen: 1) die Debatte über Land Sparing (die räumliche Trennung von intensiver Landwirtschaft und Naturschutzgebieten) vs. Land Sharing (vielfältige, agro-ökologische Landnutzung) bleibt ungelöst; 2) neueste Studien betonen die Notwendigkeit, lokale Handlungsmöglichkeiten besser in die Landnutzungs- und Landbedeckungs-(LN, LB)Modellierung einzubinden. Forschungsansätze aus der Humangeographie und der politischen Ökologie sind besonders geeignet, um komplexe LN Dimensionen zu analysieren und damit einen wertvollen Beitrag zur Bewältigung dieser Herausforderungen zu leisten. Ich beschäftige mich mit kleinbäuerlicher Landwirtschaft als Treiber für und Folge von LN LB Änderungen in Lateinamerika. Im Zuge des internationalen Jahres der bäuerlichen Kleinbetriebe 2014 wurde die Rolle von kleinbäuerlichen Systemen für das Erlangen von Ernährungssicherheit bei gleichzeitigem Schutz von Biodiversität hervorgehoben, aber auch in Frage gestellt. Das Vorhaben wird einen Beitrag zur Entwicklung theoriebildender Hypothesen zu kleinbäuerlichen Lebensunterhaltsstrategien und deren Kompatibilität mit nachhaltiger Landnutzung und Naturschutz leisten. Unterschiedliche kleinbäuerliche Systeme werden qualitativ in zwei exemplarischen Fallstudienregionen im Südosten Mexikos und im Osten Boliviens untersucht: zwei Regionen, die in den letzten Jahrzehnten drastische LN LB Änderungen erlebten. Die drei Hauptziele sind: 1) Kleinbäuerliche selbsterhaltende und kommerzielle Aktivitäten in Bezug auf ergänzende Potentiale und Einbettung in lokale und überregionale Wertschöpfungsketten zu untersuchen, 2) kleinbäuerliche Lebensunterhaltsstrategien und deren Auswirkungen auf LN LB zu untersuchen, und 3) die Rolle von Migration in Lebensunterhalts- und Landnutzungsentscheidungen zu erforschen. Diese Analyse stellt einen wichtigen Realitätstest dar, der helfen wird, existierende LN Konzepte bezüglich der Vielfältigkeit von kleinbäuerlichen Systemen zu verbessern. Es werden auf empirischer Basis allgemeingültige Kategorien und Hypothesen entwickelt, die helfen, Narrativen zu kleinbäuerlichen Unterhaltsstrategien und strukturellen Chancen und Hürden zu entwerfen. Diese werden emblematische Situationen illustrieren als Basis für LN / LB Szenarien. Basierend auf einem starken lokalen Netzwerk und umfassender Vorarbeit werden anhand des Participatory Rural Appraisal-Ansatzes zusammen mit zahlreichen lokalen Akteuren detaillierte qualitative Daten erhoben und analysiert. Auch wenn die Erkenntnisse kontextspezifisch sind, ist zu erwarten, dass die Forschungsergebnisse überregionale Relevanz haben und auf ähnliche lateinamerikanische Regionen anwendbar sein werden. Dabei werden zentrale Erkenntnisse über: 1) Implikationen der Land Sparing vs. Land Sharing Debatte für Kleinbauern, sowie 2) den Beitrag lokaler qualitativer Fallstudien zur Verbesserung regionaler und globaler LN Analysen geliefert.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Bolivien, Mexiko
 
 

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