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Hartz IV-Generationen? Fatalismus und Gegenwartsorientierung in armen Familien

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2015 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 278536811
 
In dem Projekt sollen die Entwicklung und Wirkungen von Gegenwartsorientierung und Fatalismus in intergenerationellen Interaktionen armer Familien untersucht werden.Zwei Befunde können in Bezug auf die intergenerationelle Transmission von Handlungsorientierungen in armen Familien herausgestellt werden: Erstens werden nahezu einhellig Fatalismus und Gegenwartsorientierung als armutstypische Deutungsmuster festgestellt, die nicht nur für die individuelle sondern auch intergenerationelle Perpetuierung von Armut relevant sind. Zweitens gelten die Sozialisationsprozesse in der Familie als wesentliche Transmissionsmechanismen. Beides ist aber bisher noch nicht vertiefend untersucht worden: Zwar werden Sozialisationsbedingungen und ihr Zusammenhang zur Lage und zu den Haltungen nachfolgender Generationen untersucht. Die unmittelbaren Weitergabeprozesse in der familialen Alltagswelt werden dagegen kaum zum Thema. Zum einen fehlt also die Untersuchung der gemeinsamen Konstitution der Handlungsorientierungen in familialen Interaktionen. Zum anderen steht aber auch eine genauere empirische Untersuchung der beiden Deutungsmuster noch aus. So sollen 10 qualitative Familiendiskussionen mit langzeitarbeitslosen sowie mit Familien geführt werden, deren Kinder nicht langzeitarbeitslos sind. Unter Anwendung sequenzanalytischer und objektiv-hermeneutischer Verfahren sollen die Entwicklung und Wirkung der Handlungsorientierungen rekonstruiert und fallkontrastiv typisierend verallgemeinert werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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