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Analyse der verschiedenen Regulationsebenen und -mechanismen der Nektarzusammensetzung

Fachliche Zuordnung Evolution und Systematik der Pflanzen und Pilze
Förderung Förderung von 2015 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 278606501
 
Erstellungsjahr 2024

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Zahlreiche Angiospermen produzieren Blütennektar, um Bestäuber anzulocken. Nektar enthält hauptsächlich verschiedene Zucker und in geringeren Mengen auch Aminosäuren und weitere Stoffe. Die Nektarzusammensetzung unterscheidet sich bei verschiedenen Pflanzenarten und dies kann unterschiedliche Ursachen haben. Einerseits kann die Nektarzusammensetzung als Anpassung der Pflanzenart an ihre jeweiligen Bestäuber angesehen werden und andererseits können die Unterschiede im Zusammenhang mit der systematischen Stellung der Pflanzenarten stehen. Weiterhin können Umweltbedingungen sowie physiologische Prozesse in der Pflanze und in den Nektarien (Nektar produzierendes Gewebe) Einfluss auf die Nektarzusammensetzung haben. Um den Einfluss der verschiedenen Faktoren auf die Nektarzusammensetzung zu untersuchen, wurden von mehreren Hundert Pflanzenarten der Modellfamilie Bromeliaceae die Metabolitzusammensetzung des Nektars und der Nektarien analysiert. Hierbei handelt es sich vermutlich um die umfassendste Untersuchung, die bisher zu diesem Thema erfolgt ist. Es konnte gezeigt werden, dass der Bestäubertyp einen größeren Einfluss auf die Nektarzusammensetzung hat als die systematische Stellung der Pflanzenart, wobei der Einfluss der Faktoren auf die verschiedenen Nektarkomponenten unterschiedlich ist. Während die Zuckerzusammensetzung sich in Koevolution mit den Bestäubern entwickelt hat, ist die Zusammensetzung der Aminosäuren und Ionen auch durch die systematische Stellung und weitere Faktoren beeinflusst. Von den untersuchten Umweltfaktoren hat Trockenheit den größten Einfluss auf die Nektarzusammensetzung. Eine veränderte Nektarzusammensetzung kann wiederum die Interaktion von Pflanze und Bestäuber negativ beeinflussen. Nektar wird produziert in und sekretiert von Nektarien. Bei Aminosäuren ist die Zusammensetzung in Nektarien und im Nektar relativ ähnlich. Da ihre Konzentration im Nektar jedoch wesentlich geringer ist als in den Nektarien, müssen sie selektiv in den Nektarien zurückgehalten werden. Obwohl der größte Teil der Aminosäuren im Nektar ursprünglich aus dem Phloem stammt, kann zusätzlich auch die Synthese einzelner Aminosäuren in den Nektarien erfolgen. Die Nektarproduktion und Sekretion wurde bisher hauptsächlich in dikotylen Pflanzenarten, insbesondere Arabidopsis untersucht, während für monokotyle Arten sehr viel weniger bekannt war. Die molekularen Prozesse in den Nektarien wurden daher in verschiedenen Bromelienarten analysiert, insbesondere in Ananas comosus und insgesamt zeigte sich, dass die molekularen Mechanismen in Monokotylen und Dikotylen sehr unterschiedlich sind. Im Unterschied zu vielen dikotylen Arten war u.a. bei A. comosus die Saccharosekonzentration im Nektar höher als in den Nektarien und Orthologe von SWEET9 scheinen in Monokotylen generell zu fehlen. Daher kann die Sekretion von Saccharose aus den Nektarien in den Nektar über diesen Weg ausgeschlossen werden und andere Mechanismen sind an diesem Prozess beteiligt.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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