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Die Repräsentation taktiler Stimuli im Raum
Antragstellerin
Dr. Stephanie Badde
Fachliche Zuordnung
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung
Förderung von 2015 bis 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 278626289
Die beantragte Studie befasst sich mit der Lokalisation taktiler Stimuli im kontinuierlichen Raum. Um einen taktilen Stimulus im Raum zu lokalisieren, muss seine Position auf der Haut mit der aktuellen Körperstellung verrechnet werden. Bei beiden Informationen handelt es sich um verrauschte Signale, welche höchstwahrscheinlich in Richtung bestimmter Orte verzerrt sind. Im Zuge der Studie wird getestet werden, ob die Kombination dieser beiden fehlerbehafteten Signale in früheren Studien berichtete Fehlurteile in der taktilen Lokalisation vollständig erklärt. Dabei ist zu beachten, dass in den bestehenden Studien die Probanden aufgefordert wurden, den Ort des Stimulus aus wenigen möglichen Positionen auswählen. In unserer Studie werden die Probanden taktile Stimuli hingegen im freien Raum lokalisieren. Bei der Ergründung des Zusammenspiels der beiden konstatierenden Informationen, der Position des taktilen Reizes auf dem Körper und der Körperstellung, werden wir mit besonderer Intensität die Auswirkungen von der sensorischen Information unabhängiger, erlernter Prioritäten für bestimmte Positionen, der sogenannten Priors, auf die Lokalisation im Raum untersuchen. Des weiteren wird getestet werden, ob der Zugang zu den konstatierenden Einzelinformation bei der Schätzung der Position des taktilen Stimulus im Raum verloren geht oder erhalten bleibt. Im letzten Teilabschnitt des Projektes werden wir die Rolle der visuellen Modalität in haptischer Lokalisation untersuchen. Entsprechend unseren Erwartungen sollte die Konfrontation mit räumlich versetzten haptisch-visuellen Informationen zu einer Rekalibrierung haptischer Lokalisation führen. Die geplante Untersuchung prüft die Bestimmungsgrößen dieser Rekalibrierung.Zur Untersuchung aller Fragestellungen werden wir der Psychophysik zuzurechnende Experimente durchführen und die resultierenden Daten im Rahmen der Bayesianischen Theorie modellieren.Insgesamt wird das Projekt die erste formale Beschreibung taktiler Lokalisation im kontinuierlichen Raum bereitstellen und im Zuge dessen die Rolle konstituierender und beeinflussender Einzelinformationen evaluieren. Demzufolge wird das Projekt das Verständnis der Präsentation des Raums in der taktilen Modalität weit voranbringen.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
USA