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Subnationale Kontexte und die Unterstützung für die Radikale Rechte in Europa

Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung von 2016 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 278669988
 
Die vergleichende Forschung hat die Unterschiede in der elektoralen Unterstützung der Radikalen Rechten bisher vor allem auf nationale Makro-Faktoren sowie Individualvariablen zurückgeführt. Einige Fallstudien modellieren zwar die Variation in der Unterstützung unterhalb der nationalen Ebene; eine vergleichende formale Analyse der Rolle, die die Meso-Ebene für die Wahl der Radikalen Rechten spielt, fehlt aber bisher. Das vorliegende Projekt soll diese Lücke schließen. Ein internationale Team von Politikwissenschaftlern, Soziologen und Geographen wird eine komparative Mehr-Ebenen-Analyse der Rechtswahl in vier europäischen Ländern vorlegen, die eine Schlüsselrolle für die Radikale Rechte spielen: Deutschland, Frankreich, Großbritannien und die Niederlande verfügen alle über relevante Rechtsparteien, unterscheiden sich aber bezüglich der institutionellen und sozio-ökonomischen Struktur sowie der Verteilung relevanter Einstellungen so deutlich, dass sinnvolle Vergleiche nicht nur innerhalb, sondern auch zwischen den Staaten möglich sind. Das auf drei Jahre angelegte Projekt wird zunächst alle verfügbaren Wahlergebnisse und sozio-ökonomischen Daten auf einer möglichst niedrigen Aggregationsebene zusammentragen und für Sekundäranalysen aufbereiten. Im Anschluss daran werden wir in jedem der vier Länder eine standardisierte repräsentative Befragung durchführen, die die relevanten sozio-demographischen Eigenschaften, Einstellungen und Verhaltensweisen der Bürger erfasst. Durch die sehr große Zahl von jeweils mehreren tausend Befragten werden wir in der Lage sein, die Unterstützung für die Radikale Rechte sehr viel kleinräumiger zu erfassen, als dies mit vorhandenen Befragungen möglich ist. Im letzten Schritt werden wir dann Makro-, Meso- und Mikrodaten kombinieren, um ein vollständiges komparatives Modell der Rechtswahl schätzen zu können. Im Ergebnis werden wir die Wahl der Radikalen Rechten sehr viel besser beschreiben, erklären und vorhersagen können, als dies bisher möglich war. Über das rein akademische Interesse hinaus werden unsere Befunde deshalb auch von praktisch-politischer Bedeutung sein.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Frankreich, Niederlande
 
 

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