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Annäherung an eine Theorie des Erziehungsratgebers

Antragstellerin Dr. Michaela Schmid
Fachliche Zuordnung Allgemeine und Historische Erziehungswissenschaft
Förderung Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 279020669
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Ratgeberforschung in der Erziehungswissenschaft ist bis heute ein Forschungsdesiderat. Das Netzwerk widmete sich dieser Forschungslücke, indem ErziehungswissenschaftlerInnen mit unterschiedlichen paradigmatischen Zugängen, aber auch Wissenschaftler anderer Disziplinen, ein grundlegendes Erkenntnisinteresse auf die Klärung des Feldes richteten, die Beschreibung des Gegenstandes „Ratgeber“ in den Fokus nahmen und nach dem Verhältnis der Erziehungswissenschaft bzw. der Pädagogik zum Gegenstand fragten. Ergänzt wurden diese Sichtweisen um empirische Analysen. Die Ergebnisse des Netzwerkes wurden in folgendem Sammelband publiziert: Schmid, Michaela/Sauerbrey, Ulf/Großkopf, Steffen (Hrsg.): Ratgeberforschung in der Erziehungswissenschaft. Grundlagen und Reflexionen. Bad Heilbrunn 2019. Inhaltlich hat sich das Konzept (eine Fragestellung aus inter- und intradisziplinärer Perspektive zu bearbeiten) als sehr arbeitsanregend erwiesen – obgleich solch ein Vorgehen aufgrund großer paradigmatischer Unterschiede innerhalb und zwischen den Disziplinen auch oft zu zentralen Verständigungsschwierigkeiten und sogar Konfliktherden führen kann und führte. Perspektivenvielfalt hat also auch Grenzen, durch die Gruppen im Diskurs auch zeitweise ihre Arbeitsfähigkeit verlieren können. Schlussendlich haben sich das gewählte Konzept und der dadurch entstandene Diskurs für das Netzwerk aber doch als äußerst fruchtbar erwiesen und u.a. zu einer Veränderung der Forschungsfrage geführt. Vor dem Hintergrund dieser Bestimmungsproblematik und auf der Basis zahlreicher interund intradisziplinärer Diskussionen stellte sich nämlich rasch die Frage, ob die inhaltliche Einengung auf Erziehungsratgeber (so der ursprüngliche Projekttitel und Forschungsgegenstand) überhaupt sinnvoll ist. Im Grunde lässt sich jeder Ratgeber im Sinne seiner wissensvermittelnden Funktion als für die erziehungswissenschaftliche Forschung relevant einordnen. Man könnte auch noch weiter gehen und sagen, dass jeder Ratgeber, unabhängig davon, was er zu vermitteln versucht, pädagogisch verfährt; folglich berät, erzieht, informiert oder was auch immer er tut – womit neben der Veränderung der Ausweitung des Forschungsgegenstandes noch ein weiterer Fragen- und Diskussionskomplex aufkam. Im Folgenden wurde die Arbeit im Netzwerk im Verlauf nicht auf die Erforschung von Erziehungsratgebern beschränkt, sondern auf Ratgeber ausgeweitet. Eines der zentralen Erkenntnisse des Netzwerkes und im Voranschreiten der Treffen war, dass bislang im Grunde kaum systematisches Wissen über den Gegenstand vorhanden war, OBWOHL der Gegenstand (der aber ja unbekannt ist) in den jeweiligen Disziplinen schon längst – insbesondere empirisch – beforscht wird. Grundlagenforschung ist hier dringend nötig. Das Netzwerk veränderte folglich den Fokus. Bestehende paradigmatische und interdisziplinäre Streitpunkte hat das Netzwerk versucht in den Aufsätzen transparent zu machen durch Bezugnahmen auf und Abgrenzungen zu den jeweils anderen Aufsätzen im infolge entstandenen Sammelband. Somit stehen diese der Leserschaft offen für weitere Diskussion und Forschung.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Ratgeberforschung in der Erziehungswissenschaft. Grundlagen und Reflexionen. Bad Heilbrunn 2019
    Schmid, Michaela/Sauerbrey, Ulf/Großkopf, Steffen (Hrsg.)
 
 

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