Soziale Funktionen. Normative, ontologische und erklärungstheoretische Aspekte von Funktionen in der Sozialphilosophie
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Die Netzwerkarbeit hat wie geplant in mehreren Teilgruppen stattgefunden, es wurden regelmäßig gemeinsame Treffen durchgeführt und die in Aussicht gestellten Ziele konnten erreicht werden, wobei individuell inhaltliche Anpassungen vorgenommen wurden wo dies erforderlich erschien (vgl. Bericht). Veranstaltungen in Essen, Berlin, Bern und Bielefeld wurden unter Beteiligung internationaler Gäste durchgeführt. Das primäre Antragsziel bestand darin, einen Sammelband herauszugeben, der in neun Kapiteln, flankiert von einer umfassenden Einleitung, Beiträge zu den identifizierten Teilprojekten enthält. Dieses Ergebnis wurde insofern übertroffen, als anstatt der zunächst geplanten neun nun elf Beiträge unter Beteiligung international führender Philosoph*innen in einem Sammelband bei Routledge veröffentlicht werden. Der Band geht an vielen Stellen über den bisherigen Forschungsstand hinaus und deckt sowohl wissenschaftstheoretische als auch metaphysische, normative und historische Dimensionen der Debatte um soziale Funktionen ab. Mit den Kapiteln der zusätzlich gewonnenen Autoren Daniel Little, Matthieu Queloz, Charlotte Witt und Harold Kincaid wird einerseits der wissenschaftstheoretische Schwerpunkt des Bandes gestärkt (Kincaid und Little), andererseits werden die Beiträge um eine aristotelische Perspektive auf soziale Funktionen (Witt) und eine Diskussion sozialer Funktionen in genealogischen Erklärungen (Queloz) erweitert. Das sekundäre Ziel, zukünftige Kooperationen zu etablieren, konnte ebenfalls erreicht werden. Rebekka Hufendiek wird demnächst ein SNF Eccellenza-Professorial Fellowship an der Universität Bern antreten, wo sie mit Andreas Müller kooperieren wird; darüber hinaus ist eine Kooperation mit Raphael van Riel geplant. Heiner Koch ist mittlerweile als wiss. Mitarbeiter bei Raphael van Riel beschäftigt. Daniel Little, mit dem im Rahmen des Netzwerkes Kontakt aufgenommen wurde, hat im Januar 2019 einen Monat als Fellow von Raphael van Riel an der Universität Duisburg-Essen verbracht, wo auch sein Beitrag zum Sammelband diskutiert wurde. Amrei Bahr hat bereits bestehende Kooperationen mit Wybo Houkes und Johannes Achatz intensivieren können. Darüber hinaus werden Ergebnisse der Forschungsarbeit im Rahmen des Netzwerkes in die Habilitationen von Rebekka Hufendiek, Raphael van Riel, Andreas Müller und Miguel Hoeltje einfließen, und sie haben bereits Eingang gefunden in das Kapitel 5 (Correct Reasoning) des Buches "Constructing Practical Reasons" von Andreas Müller. Markus Wild wird in einem größeren Folgeprojekt eine systematische Kritik intentionalistischer Ansätze mit einer evolutionären Erklärung sozialer Funktionen verbinden.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
- Functions and Kinds of Art Works and Other Artifacts, Grazer Philosophische Studien 96 (2019) (Sonderheft)
Bahr, Amrei; Ludger Jansen und Massimiliano Carrara (eds.)
(Siehe online unter https://doi.org/10.1163/18756735-000065) - „Functions and Kinds of Art Works and Other Artifacts. An Introduction“, in: Grazer Philosophische Studien 96 (2019), 1–18
Bahr, Amrei; Ludger Jansen und Massimiliano Carrara
(Siehe online unter https://doi.org/10.1163/18756735-000065) - „Gewalt – definitorische und normative Aspekte“, Sozialpsychiatrische Informationen, 41, I (2019), 4-8
Koch, Heiner und van Riel, Raphael
- „What the Mona Lisa and a Screwdriver Have in Common. A Unifying Account of Artifact Functionality“, in: Grazer Philosophische Studien 96 (2019), 81–104
Bahr, Amrei
(Siehe online unter https://doi.org/10.1163/18756735-000057) - Social Functions in Philosophy: Metaphysical, Normative, and Methodological Perspectives, New York: Routledge, 2020. 262 S.
Hufendiek, Rebekka, James, Daniel und van Riel, Raphael (Hrsg.)
(Siehe online unter https://doi.org/10.4324/9780429435393)
