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Die Rolle der Berater und Experten bei den Reformprojekten in Siam unter König Rama V.

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2015 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 279032905
 
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann in Siam eine Zeit weitreichender Reformprojekte. Sie erfassten das gesamte Land und veränderten es grundlegend. Initiiert wurden die Reformen von König Rama V. (1853-1910), dessen Vater Rama IV. (1804-1868) bereits erste Veränderungen eingeleitet hatte. Rama V. war es, der Siam vor europäischer Intervention und letztlich vor der Kolonialherrschaft bewahren wollte und zu diesem Zweck bestrebt war, sich technische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Errungenschaften der europäischen Mächte anzueignen und für die Zwecke des eigenen Landes nutzbar zu machen. Um seine Ziele zu erreichen, holte er zum einen Experten ins Land und schickte zum anderen seine Brüder ins Ausland, damit sie dort studieren konnten. Die so entstehende internationale Expertengruppe agierte in einer zunehmend vernetzten und verflochtenen Welt. Ausländische Experten sowie Brüder des Königs mit europäischer Ausbildung konkurrierten mit ihren Vorstellungen von der Modernisierung des Landes. Auch Siam transformierte sich auf äußeren Druck hin, doch die Implementierung des fremden Wissens erfolgte anders als in den kolonisierten Nachbarländern. Die europäischen Berater verfügten nicht über das Monopol auf Wissen. Vielmehr wurden Reformprojekte in enger Zusammenarbeit und Auseinandersetzung zwischen einheimischen und ausländischen Experten ausgehandelt. Das Vorhaben fragt danach, welche Dynamik dadurch entstand und wie die jeweiligen Expertengruppen in der Lage waren, die Modernisierungspolitik des Landes zu beeinflussen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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