Geförderte Beschäftigung und Lebenszufriedenheit
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Das DFG-Projekt zu „Geförderter Beschäftigung und Lebenszufriedenheit“ hat analysiert, wie sich die Lebenszufriedenheit von Beschäftigten verändert, wenn sie ergänzendes Alg II beziehen, anstatt arbeitslos zu sein oder regulär beschäftigt. Unsere Ergebnisse erweitern den Stand der Erforschung des subjektiven Wohlbefindens im Hinblick auf die Wirkung von Beschäftigungssubventionen. Ferner sind sie vereinbar mit den bisherigen Ergebnissen aus der Literatur, die starke Zufriedenheitsverluste durch Arbeitslosigkeit attestieren und die soziale Normen als treibende Kraft nicht-monetärer Zufriedenheitseffekte von Arbeitslosigkeit ausmachen. Unsere Ergebnisse können auch erklären, warum viele Beschäftigte, die Anspruch auf staatliche Leistungen haben, diese nicht beantragen oder in Befragungen den Leistungsbezug leugnen. Aus sozialpolitischer Sicht erscheinen beschäftigungsfördernde Maßnahmen wie der ergänzende Alg II-Bezug sinnvoll, sofern sie die Beschäftigungswahrscheinlichkeit erhöhen und solange sie ein Sprungbrett in die Sozialstaatsunabhängigkeit darstellen. Allerdings erscheint die Verknüpfung von Beschäftigungssubvention und Sozialleistung kritisch, da letztere aufgrund der Verletzung sozialer Normen stigmatisierend wirkt. Zukünftige Forschung sollte die Zufriedenheitseffekte weiterer beschäftigungsfördernder Maßnahmen evaluieren und insbesondere versuchen, Feldexperimente in dieser Hinsicht zu realisieren.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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(2016): Income Support, (Un-)Employment and Well-Being, CESifo Working Paper No. 6016, München
Hetschko, Clemens, Ronnie Schöb und Tobias Wolf
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(2017): “Modes of Employment and Identity”, Swiss Journal of Business Research and Practice, 71, S. 368-389
Hetschko, Clemens und Ronnie Schöb
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(2018): Arbeit statt Armut, WPZ Analyse Nr. 18, St. Gallen
Schöb, Ronnie