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Wie individuelle Verhaltensunterschiede in Räuber-Beute-Beziehungen den Erfolg invasiver Arten beeinflussen
Antragstellerin
Professorin Kate Laskowski, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung
Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 279255259
Invasive Arten stellen ein zunehmendes Problem in unserer globalisierten Welt dar. Trotz der mit diesen Arten einhergehenden ernsten Konsequenzen, gibt es nur überraschend wenige Möglichkeiten zukünftige Invasionsereignisse und deren Einfluss vorherzusagen. Jedes Invasionsereignis ist durch ein einzigartiges Zusammenspiel von einheimischen und invasiven Arten gekennzeichnet. Deshalb sind zwischenartliche Interaktionen, und hier vor allem Räuber-Beute-Beziehungen, ein zentraler Aspekt im Verständnis solcher Ereignisse. Es gibt eine stetig wachsende Literatur die zeigt, dass sich selbst Individuen der gleichen Art stark in funktionellen Merkmalen wie zum Beispiel dem Verhalten unterscheiden können. Diese konsistenten Verhaltensunterschiede zwischen Individuen der gleichen Art fanden bis jetzt allerdings noch keinen Eingang in die Erforschung zwischenartlicher Interaktionen. Die explizite Einbeziehung der individuellen Verhaltensunterschiede sollte deshalb unser Wissen über interspezifische Konkurrenz und deren Auswirkungen auf Invasionsprozesse deutlich verbessern. Im Folgenden stelle ich ein integratives Projekt vor, dessen Ziel es ist, herauszufinden, welchen Einfluss individuelle Verhaltensunterschiede in einheimischen Arten, und hier vor allem in Räuberarten, auf die mögliche Invasion von neuen Beutearten haben. Ich werde ein etabliertes aquatisches Nahrungsnetz verwenden. Dieses vereinfachte System besteht aus dem Europäischem Flussbarsch als Top-Prädator, einer heimischen und einer invasiven Amphipoden-Art als Zwischenverbraucher und Laubstreu bzw. kleinen Invertebraten als basalen Ressourcen. In standardisierten Laborexperimenten werde ich den Einfluss von Verhaltensunterschiede zwischen den Barschen auf die einheimischen und invasiven Amphipoden untersuchen, und versuchen die zugrundeliegenden Verhaltensmechanismen aufzuklären. Durch Mesokosmos-Versuche in Freilandteichen sollen die gefunden Mechanismen dann unter realistischeren Bedingungen evaluiert werden. Die so gewonnen Daten werden dazu dienen ein Nahrungsnetz-Modell zu entwickeln, dass den Einfluss heimischer Räuber auf invasive Beutetiere wiederspiegelt und den Erfolg von Invasionsereignissen vorrausagt. Durch die Verbindung von Invasionsbiologie und individuellen Verhaltensunterschieden kann nicht nur unser fundamentales Verständnis von interspezifischen Interaktionsmustern verbessert, sondern auch der Erfolg invasiver Arten in unserer heimischen Umwelt besser vorausgesagt werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen