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EEL-Untersuchung der Evolution abgeleiteter epiphytischer Lebermoose (Lejeuneeae-Linie, Porellales)

Antragsteller Professor Dr. Jochen Heinrichs, seit 3/2018 (†)
Fachliche Zuordnung Evolution und Systematik der Pflanzen und Pilze
Förderung Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 279338858
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Mit etwa 1700 Arten in 71 Gattungen sind die Lejeuneaceae die artenreichste Familie der Lebermoose. Lejeuneaceae sind besonders artenreich und häufig in Feuchtwäldern der Tieflagen, wo sie einen bedeutenden Anteil der kryptogamischen Epiphytendiversität stellen, insbesondere auch als Epiphylle auf lebenden Blättern von Gefäßpflanzen. Der weit überwiegende Teil der Epiphyllen gehört zur Tribus Lejeuneeae, die 1651 Arten umfasst. In diesem Projekt wurde eine auf Chloroplasten- und Kernmarkern basierende Phylogenie der Lejeuneeae erstellt werden, die 35% der zur Zeit akzeptierten Arten enthält und auf einer taxonomisch und geografisch breiten Beprobung beruht. Die neue Phylogenie führte zu einigen geänderten Gattungsumschreibungen. Weiterhin wurde ein Chronogramm erstellt werden, das Informationen aus dem reichen känozoischen Fossilrekord der Lejeuneaceae berücksichtigt, insbesondere aus Bernsteineinschlüssen, von denen mehrere neu beschrieben wurden, darunter das älteste bisherige Fossil einer Radulacee, der Schwestergruppe der Lejeuneaceae. Es stammt aus burmesischem Bernstein, ist äußert vollständig erhalten und mindestens 98 Ma alt. Die datierten Stammbäume wurden auch für die Analyse von geographischen Verbreitungsmustern genutzt, mit einem besonderen Fokus auf die transozeanische Verbreitung von Gattungen oder Arten. Mit Arbeiten an Lebermoos Sex-Chromosomen wurde begonnen, deren Karyologie und Funktion unzureichend erforscht sind. Die Ergebnisse an neun untersuchten Arten, die breit über den Stammbaum der Lebermoose verstreut sind, zeigen bisher, dass die Organisation der ribosomalen DNA Gene bei Lebermoosen evolutionär labiler ist als bei Farnen und Samenpflanzen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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