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Ernährungsmuster, Biomarker verschiedener biologischer Pfade und das Typ-2-Diabetes-Risiko in multiethnischen Kohorten
Antragstellerin
Dr. Simone Jacobs
Fachliche Zuordnung
Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Ernährungswissenschaften
Ernährungswissenschaften
Förderung
Förderung von 2015 bis 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 279474085
Das Ziel meines Forschungsvorhabens ist es, mittels einer innovativen statistischen Methode Ernährungsmuster separat in den verschiedenen ethnischen Gruppen der 'Multiethnischen Kohorte' zu identifizieren und den Zusammenhang dieser Ernährungsmuster mit dem Typ-2-Diabetes-Risko ethnisch-spezifisch zu untersuchen. Bei dem Typ-2-Diabetes-Risiko scheint die Ethnizität eine Rolle zu spielen, z.B. fand man auf Hawaii höhere Diabetes-Inzidenzraten bei hawaiianischen und japanischen Amerikanern, verglichen mit kaukasischen Amerikanern. Neben Unterschieden in genetischer Prädisposition und Übergewichts-Prävalenz wird vermutet, dass unterschiedliche Lebensstil- und Ernährungsfaktoren zu dieser Diskrepanz beitragen könnten. In Hinblick auf Ernährungsfaktoren hat die bisher vorherrschende Betrachtung des Zusammenhangs einzelner isolierter Nahrungsmittel mit einem Krankheitsrisiko den Nachteil, dass Interkorrelation und Interaktionen zwischen den Nahrungsmitteln nicht mitberücksichtigt werden. Ernährungsmuster dagegen berücksichtigen die Kombination verschiedener Nahrungsmittel und Einnahmemengen und stellen somit, verglichen mit der Analyse einzelner Nahrungsmittel, eine vielversprechendere Strategie zur Krankheitsprävention dar. Generell werden drei Ansätze zur Charakterisierung der Gesamternährung unterschieden: a priori, a posteriori und eine Kombination der beiden. A priori-definierte Indizes basieren z.B. auf Ernährungsempfehlungen, wohingegen a posteriori-Ernährungsmuster explorativ durch datengestützte Methoden identifiziert werden. Eine Kombination der beiden Ansätzen namens 'Reduced Rank Regression' (RRR) könnte besser geeignet sein, um ethnisch-spezifische Ernährungsmuster zu identifizieren, die für Diabetes prädiktiv sind. RRR identifiziert Ernährungsmuster basierend auf Beziehungen zwischen Lebensmittelgruppen und durch die Ernährung modifizierbaren Diabetes-Risikomarkern. RRR berücksichtigt somit im Gegensatz zu a posteriori-Methoden Vorwissen über Diabetes-Ätiologie, ist jedoch im Gegensatz zu a priori-Ansätzen keiner fixen Struktur unterworfen. Bisher existieren nur wenige Studien, die diese Methode zur Identifizierung von Ernährungsmustern verwendet haben und die Beziehung dieser Muster mit dem Typ-2-Diabetes-Risiko untersuchten. Keine dieser Studien identifizierte jedoch ethnisch-spezifische Ernährungsmuster. In diesem Forschungsprojekt sollen Ernährungsmuster mittels RRR anhand von Diabetes-Risikomarkern separat für lateinamerikanische, hawaiianische, kaukasische, afroamerikanische und japanisch-amerikanische Männer und Frauen der 'Multiethnischen Kohorte' identifiziert werden. Die Männer und Frauen der jeweiligen ethnischen Gruppe sollen dann hinsichtlich ihres Biomarker-Status sowie ihrer Nahrungsaufnahme über die Kategorien der identifizierten Ernährungsmuster charakterisiert werden. Anschließend soll die Beziehung der Ernährungsmuster mit dem Typ-2-Diabetes-Risiko, stratifiziert nach Ethnizität und Geschlecht, untersucht werden.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
Niederlande, USA
Gastgeberinnen
Professorin Dr. Gertraud Maskarinec; Professorin Dr. Karien Stronks