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Zeitvergehen
Antragsteller
Professor Dr. Manfred Stöckler
Fachliche Zuordnung
Theoretische Philosophie
Förderung
Förderung von 2015 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 279556652
In der gegenwärtigen Philosophie der Zeit werden zwei sehr unterschiedliche Auffassungen darüber vertreten, was es heißt, dass Zeit vergeht. Mit Zeitvergehen ist nicht gemeint, dass es zwischen Ereignissen im Sinne der Physik zeitliche Abstände gibt. Zeitvergehen begegnet uns vielmehr im "Fluss der Zeit", im Wechsel von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, in der Erleichterung über eine überstandene Krankheit oder in der Erwartung eines bevorstehenden Ereignisses. Die Metaphysik der Zeit stellt die grundlegende Frage, wie das Zeitvergehen in die Gesamtheit der Welt einzuordnen ist. Die eine Partei in der gegenwärtigen Debatte nimmt an, dass Zeit objektiv und auf fundamentaler Ebene vergeht (z.B. in dem Sinne, dass jeweils immer nur Gegenwärtiges existiert). Für die andere Partei ist Zeitvergehen im Wesentlichen ein Bewusstseinsphänomen, während es außerhalb unseres Bewusstseins (z. B. in der Welt der Physik) kein Zeitvergehen gibt. In diesem Projekt wird ein neuer Ansatz vorgeschlagen, der die Schwächen der bisherigen Positionen vermeidet, ihre grundsätzlich richtigen Intuitionen aber beibehält. Insbesondere wird dabei ein neuer Weg zur Einbettung des Zeitvergehens in die Raumzeit der Physik gezeigt. Im Verlauf des Projekts wird im Detail geprüft, wie gut die konkurrierenden Theorien verschiedene Phänomene des Zeitvergehens erklären und wie sie mit anderen etablierten Theorien (insbesondere aus der Physik) zusammenpassen. Die Bewährung in den verschiedenen Testfeldern soll dann den Streit um die richtige Theorie des Zeitvergehens entscheiden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen