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Untersuchung der adulten Neurogenese im Menschen nach Stammganglieninfarkt anhand retrospektiver Bestimmung des Geburtstermins von Neuronen durch Radiocarbon-Datierung
Antragsteller
Professor Dr. Hagen Bernhard Huttner
Fachliche Zuordnung
Molekulare und zelluläre Neurologie und Neuropathologie
Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Molekulare Biologie und Physiologie von Nerven- und Gliazellen
Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Molekulare Biologie und Physiologie von Nerven- und Gliazellen
Förderung
Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 279896764
In den projektbezogenen Vorarbeiten des Antragsstellers, die im Rahmen eines DFG Forschungsstipendium angefertigt wurden, wurde anhand der Radiocarbon-basierten retrospektiven Bestimmung des Geburtstermins von neuralen Zellen die Existenz einer adulten Neurogenese im menschlichen Gehirn untersucht. Kernbefunde waren der Nachweis einer kontinuierlichen Neurogenese im Gyrus dentatus des Hippocampus, die altersabhängig zwischen 2-6% pro Jahr beträgt. Ferner konnten vorherige Arbeiten bestätigt werden, dass im gesunden zerebralen Kortex keine Neurogenese stattfindet. Auch nach ischämischem Schlaganfall des zerebralen Kortex wird keine nennenswerte Neurogenese induziert. Basierend auf diesen Vorarbeiten soll in dem vorliegenden Antrag zum einen untersucht werden, ob adulte Neurogenese nach Schlaganfall innerhalb der Basalganglien existiert. Zum anderen soll die Frage beantwortet werden, ob das Ausmaß der lebenslangen hippocampalen Neurogenese bei Patienten nach ischämischen Schlaganfall der Hirnrinde oder der Basalganglien alteriert ist. Der Nachweis einer Induktion der adulten Neurogenese nach Basalganglieninfarkt sowie Nachweis einer gesteigerten hippocampalen Neurogenese nach Schlaganfall ist im Tierversuch demonstriert worden und es ist von fundamentaler Bedeutung zu klären, ob diese Befunde im Menschen in ähnlicher Form verifizierbar sind. Gerade im Licht der vielen frustranen klinischen Studien zum Thema Neuroprotektion, also pharmakologische Ansätze der Modulierung der ischämischen Kaskade in der Akutphase des Schlaganfalls, zielt das vorliegende Forschungsprojekt, inhaltlich der Neuroregenerationsforschung zuzuordnen, darauf hin, die physiologische und pathophysiologische Basis und damit die klinischen Implikationen einer etwaigen Neurogenese zu verstehen, um nicht zuletzt im Sinne einer sinnvollen Translation gezielt präklinische Daten zu Erfolg versprechenden klinischen Studien weiter zu entwickeln.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen