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Substrate recognition and specificity modulation of Cullin4-RING E3 ubiquitin ligase substrate receptors

Applicant Dr. David Schwefel
Subject Area Biochemistry
Term from 2015 to 2022
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 280022178
 
Final Report Year 2023

Final Report Abstract

Das Projekt beschäftigte sich mit Cullin4-RING Ubiquitinligasen (CRL4). CRL4 bestehen aus einem invarianten Kern, der sich aus der katalytischen Untereinheit (ROC1), einem Scaffold-Protein (Cullin4) und einem Adapterprotein (DDB1) zusammensetzt. An das Adapterprotein binden austauschbare Substratrezeptoren (DDB1 and Cullin4 associated factors, DCAFs), von denen ca. 50 verschiedene Exemplare im menschlichen Genom vorkommen. So können ausgehend von einem unveränderlichen Grundbaustein viele CRL4DCAF-Komplexe mit unterschiedlicher Substratspezifität aufgebaut werden. Die übergeordneten Fragestellungen des Projekts zielten auf die molekularen Mechanismen ab, wie einerseits bestimmte DCAFs Substrate erkennen, und wie andererseits virale Faktoren oder Pharmaka die Substratspezifität von CRL4 auf nicht-endogene „Fremdsubstrate“ umlenken. Solche Forschung ist relevant für das Verständnis endogener biologischer Funktionen von CRL4, z.B. DNA-Replikation, DNA-Reparatur und Zellzyklusregulation, und hilft zudem, Vorgänge wie Virusreplikation, Viruspathogenese und Wirkungsmechanismen des zielgerichteten Proteinabbaus zu verstehen. In Abschnitt A wurde die Funktion des Substratrezeptors DCAF1 auf molekularer Ebene untersucht, und es konnte strukturell beschrieben werden, wie DCAF1 in CRL4 integriert ist. Abschnitt B beschäftigte sich mit den Mechanismen der CRL4-Spezifitätsänderung. Biochemische und strukturbiologische Analysen zeigten, wie das akzessorische Protein Vpr aus Affen- Immunodefizienzviren (SIV) CRL4 dahingehend remodelliert, dass Ubiquitylierung und proteasomaler Abbau des antiviralen Restriktionsfaktors SAMHD1 induziert wird. Strukturvergleiche mit verschiedenen Vpr-Orthologen aus SIV und HIV-2 demonstrierten eine starke Variabilität der jeweiligen SAMHD1-Erkennungsmechanismen, und lieferten dadurch direkte Einblicke in molekulare Virus-Wirt-Anpassungsprozesse. Weiterhin wurde aufgeklärt, wie der Cytomegalovirus-(CMV-)Faktor E27 endogene CRL4-Substratrezeptoren ersetzt, und dadurch den Transkriptionsfaktor STAT2 rekrutiert, eine zentrale Schaltstelle der antiviralen Interferonantwort, um dessen Ubiquitylierung und Abbau einzuleiten. Die Relevanz dieses zentralen CMV-Interferonresistenzmechanismus wurde in begleitenden zellulären und virologischen Untersuchungen bestätigt. Außerdem wurden in diesem Abschnitt die mechanistischen Grundlagen der synthetischen Spezifitätsmodulierung der Substratrezeptoren DCAF1 und DCAF16 untersucht. In Abschnitt C wurde die methodische Grundlage erbracht, um Ubiquitylierungssubstrate bisher unerforschter CRL4-Substratrezeptoren, sowie neue CRL4-Komponenten und Bindepartner zu beschreiben, basierend auf Ganzzell-Crosslinking und Proximity-Labeling in Kombination mit Proteomik und Crosslinking-Massenspektrometrie. Zuletzt konnte in einem Zusatzprojekt die Struktur eines anti-SARS-CoV2 Nanobodies in Komplex mit dem viralen Oberflächenprotein aufgeklärt werden, und dadurch die Neutralisierungsaktivität des Nanobodies erklärt werden.

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