Detailseite
Projekt Druckansicht

Zusammenhang zwischen täglichen Änderungen der Temperatur und weiteren meteorologischen Variablen und Suizidhäufigkeit in Bayern

Antragstellerin Dr. Susanne Breitner-Busch
Fachliche Zuordnung Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Förderung Förderung von 2015 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 280029397
 
Weltweit wurde ein Zusammenhang zwischen Suizidhäufigkeit und Jahreszeit beobachtet, mit einer Häufung von Suiziden im Frühling oder Frühsommer. Darüber hinaus zeigte sich, dass sowohl in täglichen als auch in monatlichen Daten ein Anstieg der Lufttemperatur mit einer erhöhten Anzahl von Suiziden assoziiert ist. Der Einfluss von anderen meteorologischen Variablen wie relativer Feuchte, Luftdruck, Sonnenscheindauer oder Niederschlag wurde ebenfalls untersucht, jedoch mit widersprüchlichen Ergebnissen. In Deutschland gibt es bisher allerdings kaum Studien über den Einfluss von Meteorologie auf die Suizidhäufigkeit. Da jeder täglich dem Wetter ausgesetzt ist, sind Studien, die sich mit dem Einfluss von meteorlogischen Bedingungen auf die mentale Gesundheit beschäftigen, als besonders wichtig anzusehen. Das Aufdecken von Risikofaktoren für Suizidversuche ist notwendig, um passende Interventionen und Behandlungsstrategien zu entwickeln, die helfen können solche tragischen Ereignisse in Zukunft zu verhindern.Basierend auf Daten von vier bayerischen Städten und elf Landkreisen aus den Jahren 1990 bis 2006 planen wir in dieser Studie den Einfluss von täglich gemessenen meteorologischen Variablen (z.B. Lufttemperatur, relative Feuchte, Luftdruck, Sonnenscheindauer, Bewölkung und Niederschlag) auf das Suizidrisiko erforschen. Der umfangreiche Datensatz mit circa 10,000 Suiziden, die im Laufe von 17 Jahren erfasst wurden, ermöglicht uns weiterhin, Änderungen von saisonalen Zusammenhängen über die Zeit sowie potenzielle Modifikationen der meteorologischen Effekte durch Geschlecht, Alter und regionale Charakteristika zu untersuchen. Ziel unserer Studie ist somit den Zusammenhang zwischen meteorologischen Variablen auf das Suizidrisiko zu veranschaulichen und sowohl mögliche suszeptible Untergruppen als auch nachteilige Wetterkonstellationen (z.B. Interaktion zwischen Temperatur und relativer Feuchte), die unter Umständen das Suizidrisiko erhöhen, zu identifizieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung