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Neuer Transportweg für HPV16
Antragstellerin
Professorin Dr. Luise Florin
Fachliche Zuordnung
Virologie
Zellbiologie
Zellbiologie
Förderung
Förderung von 2015 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 280365264
In eukaryotischen Zellen organisiert der Endozytoseapparat das Sortieren und Transportieren von internalisierten Molekülen wie z.B. Viren. Wir konnten zeigen, dass humane Papillomviren (u.a. HPV16) einen neuen Endozytoseweg für die Infektion ihrer Zielzellen nutzen. Dieser Weg verläuft unabhängig von Clathrin, Caveolin und Dynamin über Tetraspanin-angereicherte Mikrodomänen (CD151, CD63) der Plasmamembran in Abhängigkeit von dem Tetraspanin CD151 und führt zum Transport der Viren in CD63-positiven Vesikeln. Dieser intrazelluläre Transport der HPV-Partikel von der Plasmamembran bis zu den multivesikulären Endosomen ist bislang wenig erforscht. Wir beobachteten Kolokalisation von HPV mit dem Tetraspanin CD63 an der Plasmamembran und in intrazellulären Vesikeln. Dies führt zur Rekrutierung des CD63 Interaktionspartner Syntenin-1. CD63 und Syntenin-1 sind in unterschiedliche Schritte von Endozytose- und Transportprozessen involviert. Diese zellulären Proteine sind daher mögliche Kandidaten, die den bisher wenig charakterisierten Weg von HPV regulieren könnten. Dieses Forschungsprogramm konzentriert sich daher auf folgende Ziele: 1. Die Rolle von CD63 und Syntenin-1 im intrazellulären Weg von HPV16 zu definieren (funktionelle Studien an CD63 und Syntenin-1 depletierten Zellen und Mikroskopie an lebenden Zellen).2. Die Interaktion von Syntenin-1 und CD63 im Kontext der HPV16-Infektion zu untersuchen (Depletions- und Reexpressions-Experimente mit verschiedenen CD63- und Syntenin-1-Mutanten soll die Zuordnung funktioneller Domänen, die für die HPV-Infektion notwendig sind, ermöglichen). 3. Bedeutung der Syntenin-1 Phosphorylierung in der HPV-Infektion. Phosphorylierungs-spezifische Syntenin-1 Antikörper und Phosphorylierung-defiziente-Syntenin-1-Mutanten kommen hier zum Einsatz.4. Untersuchung von CD63- und Syntenin-1-Peptiden hinsichtlich ihres Potentials die Infektion verschiedener Papillomviren zu blockieren. Diese Studie soll dem tieferen Verständnis über einen neuen endosomalen Transportweg, der u.a. von HPV16 genutzt wird, dienen. Da CD63 und Syntenin-1 auch bei der Infektion anderer Viren eine Rolle spielt, kann dieses Wissen eine solide Grundlage für die Entwicklung antiviraler Therapiestrategien bilden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen