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Konstruktionen der nordamerikanischen Urzeit in kolonialen und postkolonialen Kontexten

Fachliche Zuordnung Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 280410126
 
Das Projekt siedelt sich im Spannungsfeld zwischen der Herausbildung des naturwissenschaftlichen Geschichtsverständnisses seit Anfang des 19. Jahrhunderts und der zeitgleich stattfindenden territorialen Eroberung des amerikanischen Westens an. Während ein geologisches Zeitverständnis langsam die Vorherrschaft des christlichen Geschichtsbildes ablöste, begannen die wissenschaftliche Beschäftigung mit den archäologischen und geologischen Zeugnissen der tiefen Vergangenheit sowie die ethnologische Beschäftigung mit indigenen Überlieferungen. Es betrachtet frühe amerikanische Urzeitnarrative sowie ihre heutigen Varianten - Erzählungen über die ursprüngliche Besiedlung Amerikas, über eiszeitliche Migrationen, über das Entstehen und Vergehen amerikanischer Hochkulturen - im Kontext transatlantischen intellektuellen Austausches, territorialer Machtpolitik und globaler klimatischer Veränderungen, z.B. in den arktischen Regionen. Neben einer historisch und geographisch größer angelegten Monographie zu transatlantischen Konstruktionen der amerikanischen Urzeit beinhaltet das Projekt eine auf den amerikanischen Nordwesten beschränkte Fallstudie, in der geographische und geologische Texte mit indianischen geologischen Wissenstraditionen in Bezug gesetzt werden und die Dokumentationspraxis unter den Bedingungen von Kolonialität und Postkolonialität untersucht wird. Eine Webseite soll historische Analysen allgemein verständlich vermitteln und mit der Darstellung gegenwärtiger Debatten über Ereignisse in der amerikanischen und transatlantischen Urzeit verbinden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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