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Energiewende und Klimawandel in der Stadtentwicklung. Zwischen diskursiven Leitvorstellungen und Handlungspraxis

Fachliche Zuordnung Humangeographie
Förderung Förderung von 2015 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 280613791
 
Der Klimawandel und die Energiewende zählen für Städte zu den großen Herausforderungen unserer Zeit und berühren nahezu alle kommunalen Handlungsfelder. Dabei ist zwar grundsätzlich eine breite Zustimmung in sprachlichen Äußerungen über die Notwendigkeit von Anpassungen und Transformationen erkennbar, gleichzeitig gehen aber die praktischen Umsetzungen in einzelnen Städten sehr unterschiedlich dynamisch voran. Das Forschungsprojekt greift dieses Spannungsverhältnis zwischen politischem Diskurs um klimagerechte bzw. energieeffiziente Stadtentwicklung einerseits und dessen Umsetzung in konkrete Handlungspraktiken vor Ort andererseits auf. Aus einer politisch-geographischen Perspektive richtet sich das Erkenntnisinteresse auf die Frage, warum die Umsetzung energie- und klimapolitischer Ziele und Normen in den einzelnen Kommunen so unterschiedlich verläuft und als Ausdruck welcher Wissensordnungen und Machtverhältnisse sich dies erklären lässt. Mit Rückgriff auf Diskurs- und Gouvernementalitätstheorien werden exemplarisch zwei Städte untersucht, in denen Normen der Energie- und Klimapolitik bislang in sehr unterschiedlichem Maße Eingang in politisches Handeln gefunden haben: Erstens Münster, welches bereits mehrere Auszeichnungen für seine Umwelt- und Klimapolitik erhalten hat, zweitens Dresden, welches an entsprechenden Zertifizierungsverfahren gar nicht teilnimmt und bisher kaum konkrete Handlungsmaßnahmen zur Umsetzung energie- und klimapolitischer Ziele entwickelt hat. Dabei wird das Handeln lokaler Entscheidungsträger_innen als Ergebnis der Positionierung in konkurrierenden Diskursen und des Einflusses unterschiedlicher Regierungstechnologien (Formen der Fremd- und Selbststeuerung) untersucht. Methodisch kommen hierzu sowohl korpusanalytische Verfahren der Untersuchung von institutionell produzierten Texten zum Einsatz, als auch qualitative Methoden, mit deren Hilfe die Handlungsrationalitäten und Problemwahrnehmungen lokaler Akteure erfasst werden. Das Projekt leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Beantwortung der Frage, wie politische Inhalte wandern, lokal angeeignet und transformiert werden und warum politische Zielstellungen in einzelnen Anwendungskontexten sehr unterschiedlich umgesetzt und angeeignet werden. Mit seinem empirischen Fokus auf diskursiv-sprachliche Prozesse einerseits und konkrete politische und planerische Praktiken andererseits, nimmt es dabei insbesondere das Spannungsfeld zwischen dem Reden über Dinge und tatsächlichen Entscheidungen und materiellen Veränderungsprozessen in den Blick.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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