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HabitusAnalysis: Epistemologie, Theorie und Methodologie der sozialwissenschaftlichen Erfassung von Wechselwirkungen zwischen geistigen Orientierungen und materiellen Lebensbedingungen am Beispiel religiöser Bewegungen. Band 3, Models and methods.

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Religionswissenschaft und Judaistik
Soziologische Theorie
Förderung Förderung von 2015 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 280696086
 
Das hier beantragte Projekt soll das Verfassen des dritten und letzten Bandes eines längeren Forschungszyklus ermöglichen. Es ist Teil eines innovativen Ansatzes zur theoretischen Klärung und methodischen Erfassung der Wechselwirkungen zwischen (religiöser, kultureller etc.) Deutung, Erfahrung, Handeln und sozialstrukturellen Bedingungen. Der Ansatz knüpft an Pierre Bourdieu an und ist die Synthese von empirischen, methodologischen und theoretischen Forschungsarbeiten des Antragstellers seit 1983 sowie auch seines Teams seit 2006. Alleinstellungsmerkmal dieser Weiterentwicklung des bourdieuschen Habituskonzepts ist, dass die Operationsweisen von >Schemata der Wahrnehmung, des Urteils und des Handelns< (Bourdieu) als generative Tiefenstruktur der sinnhaften Erfahrungsverarbeitung modelliert und mit den jeweiligen sozialstrukturellen Existenzbedingungen relationiert werden. Somit können die kreativen Prozesse bei der Herausbildung von Identitäten und Strategien sozialer Akteure im Zusammenhang ihres gesellschaftlichen Kontexts empirisch rekonstruiert und theoretisch verstanden werden. In methodologischer Hinsicht stellt das Projekt damit ein in der >Bourdieu-Schule< bisher fehlendes, proprietär praxeologisches Verfahren der Habitusanalyse vor, das auf epistemologische (Band 1) und theoretische (Band 2) Voraussetzungen geprüft ist. Im Blick auf Religion heißt das, der Zusammenhang zwischen Überzeugungen und sozialen Strukturen wird erfassbar. Vor allem aber ermöglicht der Forschungsansatz durch seine Orientierung an Generativität und kognitiver Kartierung eine Vermittlung von Identitäts- und Strategietheorien sowie für eine theoretische und methodische Neukonzeption von sozial situierter Kreativität. Das gesamte Programm besteht aus drei Bänden: 1) Erkenntnistheorie (Bd. 1, 440 S.), produziert am Lichtenberg-Kolleg (DFG-gefördert) und kürzlich in Druck gegeben; 2) Praxeologische Theorie habitusgebundener Semantik (Bd. 2, ca. 420 S.), derzeit in Arbeit; fertigzustellen im Forschungssemester, Universität Bielefeld (SS 15) im Typoskript (jedoch noch ohne Englisch Copy Editing). 3) Hier beantragt: Habitus-, feld- und sozialraumbezogene rekonstruktive Methode, exemplifiziert an einem empirischen religionssoziologischen Forschungsprojekt (Bd. 3, ca. 450 S.), zu produzieren und in Druck zu geben zwischen 1.10.2015 und 30.9.2016; zudem das English Copy Editing und die Schlussrevision von Band 2.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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