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Verzeichnis der Orientalischen Handschriften in Deutschland (VOHD) XXXVII, 2: Islamische Handschriften, Teil 2: Persische und türkische Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München
Antragsteller
Professor Dr. Tilman Seidensticker
Fachliche Zuordnung
Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik
Förderung
Förderung von 2015 bis 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 280742093
Dieser Katalog enthält die Beschreibungen von insgesamt 209 islamischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Dabei handelt es sich um 103 persische, 103 osmanisch-türkische und 3 tschaghataisch-türkische Einzel- oder Sammelhandschriften. Das Werk erschließt den nach den Katalogen von Joseph Aumer (1866, 1875) enworbenen Bestand an persischen und türkischen Handschriften der genannten Bibliothek.Der persische Bestand weist eine Reihe von künstlerisch sehr wertvollen Miniaturhandschriften sowie von Bucheinbänden auf. Unter den osmanisch-türkischen Handschriften befindet sich eine besonders prächtige Handschrift, die für die dritte Haremsdame des Sultans Abdülmegid (1839-61) angefertigt wurde, ein von dem Miniaturenmaler Hüseyn reich illuminiertes Gebetsbuch. Außer den handschriftlich und meistens auch gedruckt vorliegenden Werken persischer, osmanischer und osttürkischer Autoren wie z. B. der persischen Dichter Gami, Hafiz. Sa'di, 'Urfi, Amir Husrau Dihlawi, des bekannten osmanischen Satirikers Nef'i sowie des osttürkischenDichters Nava'i, die in diesem Katalog beschrieben werden, besitzt die Bayerische Staatsbibliothek auch einige seltene, wichtige Werke, wie beispielsweise einen persischen Ehevertrag vom Jahr 1137/1725, den Diwan eines sonst unbekannten persischen Dichters mit dem Mahlas Sarar, das Fathnama von Qasim-i Ganga'i. ein Arzneimittelhandbuch, das Ravzat et-tevhid (einen für dietürikische Mystik des 10./16. Jahrhunderts wichtigen Text), osmanische Stiftungsurkunden, um nur auf einige Raritäten hinzuweisen. Bis auf wenige frühere Handschriften sind die meisten davon zwischen dem 16. und dem 19. Jahrhundert entstanden.Der Katalog ist nach inhaltlichen Kriterien angelegt: allgemeine Glaubens- und Pflichtenlehre, die Zwölferschia, Gebete, Recht, Theologie und Sufismus, schöngeistige Literatur, Grammatik und Lexika, Geschichte, Kosmographie, Astrologie und magische Quadrate, Human- und Tiermedizin, Arithmetik, Punktierikunst.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen