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SPP 1292:  Survey Methodology

Fachliche Zuordnung Sozial- und Verhaltenswissenschaften
Förderung Förderung von 2008 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 28074213
 
Wissenschaftliche Umfragen stellen ein unverzichtbares Instrument der empirischen Sozialforschung dar. Zugleich sind sie ein bedeutsamer gesellschaftlicher Einflussfaktor, wenn sie über ihre Ergebnisse zur Bildung der öffentlichen Meinung, zur Entscheidungsfindung in Politik und Rechtssprechung sowie zu Verwaltungshandeln beitragen, wenn sie in wissenschaftliche Diagnosen, Kausalanalysen und Prognosen einmünden oder wenn sie in der Wirtschaft unternehmerische Entscheidungen beeinflussen. Als von essenzieller Bedeutung ist daher anzusehen, dass aus den Ergebnissen wissenschaftlicher Surveys keine falschen, verfälschten, ungenauen oder irreführenden Schlüsse gezogen werden.
Die dafür erforderliche Survey-Qualität ist der Praxis allerdings nicht fraglos zu attestieren, sei es, weil die Qualität nicht immer erreicht wird, oder sei es, weil gar nicht erst versucht wird, sie zu beurteilen. Angesichts der bei Umfragen möglichen Fehler ist dies eine bemerkenswerte Situation. Die Liste potenzieller Fehlerquellen ist durchaus lang; um nur einige Beispiele zu nennen: Antworten, die durch den Befragungsmodus, durch Frageformulierungen, Skalenformate, geforderte Erinnerungsleistungen oder auch nur durch das Motiv beeinflusst werden, sozial unerwünschte Antworten zu vermeiden. Durch Selbstselektionsprozesse verzerrte Stichproben und daraus resultierende Schätzungen, die ihr Ziel nur verfehlen können, stellen ein weiteres Beispiel dafür dar, dass Umfrageergebnisse auch falsche Bilder der Realität zeichnen können.
Diese Situation wird noch prekärer, je stärker sozialer Wandel und technischer Fortschritt die bisherige Art und Weise, wissenschaftliche Umfragen durchzuführen, in Frage stellen: Erstens verändern sich unter dem Einfluss sozialen Wandels die Grundlagen der Befragungsbereitschaft in der Gesellschaft. Zweitens schafft der technische Fortschritt Optionen, die zunehmend auch in der Praxis der Sozialforschung genutzt werden, ohne dass dafür schon die erforderliche Grundlagenforschung geleistet worden wäre. Ein Paradebeispiel ist hier die verbreitete Einrichtung von "Online Access Panels" durch Markt- und Sozialforschungsinstitute, die damit auf die technischen Möglichkeiten des Internets reagieren. Andere Herausforderungen kommen hinzu, beispielsweise durch den Trend, nur noch über Mobilfunk erreichbar zu sein, also völlig auf einen Festnetzanschluss und damit auf den bisherigen Standardzugang für telefonische Befragungen zu verzichten.
Mit dem Schwerpunktprogramm verbindet sich entsprechend das Ziel, das Survey Design so weiterzuentwickeln, dass es adäquater als bisher einschlägige Fehlerquellen ausschalten oder kontrollieren und sich den durch Wandel und Fortschritt veränderten Anforderungen stellen kann.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug Niederlande, Schweiz, USA

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