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Sculpture of the Eighteenth Century in Germany

Subject Area Art History
Term from 2015 to 2018
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 280826705
 
Final Report Year 2022

Final Report Abstract

Skulptur war in der Vormoderne unverzichtbar. Betrachtet man das 18. Jahrhundert, so erweist sich die Erforschung der Skulptur als ein herausragendes Feld für kunst- und medienwissenschaftliche Analysen. In einer Gesellschaft, die von kompetitivem Denken mit Statuskonsum geprägt war, bot die Skulptur in den profanen wie auch sakralen Aufgabenbereichen herausragende Möglichkeiten, bildplastische Lesesysteme für ein vielschichtiges Publikum zu gestalten. Im urbanen Kontext der Residenzen und Adelssitze offenbart sich ein Herrschaftsdiskurs durch öffentliche Monumente. Denkmäler und fürstliche Macht bedurften ausdeutbarer Botschaften für eine sich wandelnde Interessekonjunktur des Publikums. In vielfältiger Weise blieb daher auch die skulpturale Grabmalskunst eine Aufgabe für personale Memoria und dynastische Projektion. Monument, Denkmal, Grabdenkmal oder Ehrenmal zählten zum gleichen Sinnfeld. In der Bauskulptur, in der Forschung bisher ein dringendes Desiderat, optimieren sich Architektur und Skulptur gegenseitig zu einer visuellen Argumentation im Dienste einer Herrschaftssemantik. Im Kirchenraum hingegen ist die Sakralskulptur Teil einer theologischen Infrastruktur, die ein Nahverhältnis zwischen Mensch und Heiligen offeriert. Skulptur an Altären bietet viele konkordante Aspekte (luminös, immersiv, szenographisch, theatral, narrativ) für die religöse Schaulust mit ihrer Betrachterbezogenheit. Altäre wurden zu Stellräumen für Skulptur als Medium für Hierophanie. Verehrungspathos prägte in der profanen Welt auch die Büstenproduktion, die zunehmend Personen von Verdiensten ins Licht der Öffentlichkeit rückte. Der Wandel dieser bildhauerischen Aufgabe lässt im 18. Jahrhundert bereits den Personenkult erahnen, der später mit Büsten inflationär bedient werden sollte. Im späten 18. Jahrhundert erodieren die Gesellschaftsordnung und die bildhauerischen Aufgaben in signifikanter Weise. Profane Aufgaben dominieren immer mehr, sakrale verschwinden fast gänzlich. Mit einer antikisch-theoretischen Fundierung wird schließlich spätestens um 1800 Skulptur als Bildungsgut im Lebensvollzug propagiert.

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