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Identifikation, Typologisierung und Performanceimplikationen von Geschäftsmodellen regionaler Cluster
Antragstellerin
Professorin Dr. Elisabeth Müller
Fachliche Zuordnung
Accounting und Finance
Förderung
Förderung von 2015 bis 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 280941669
Unternehmen siedeln sich in regionalen Clustern an, um sich dort mit Unternehmen verwandter Branchen und weiteren Institutionen zu vernetzen. Ihr Ziel ist es, durch positive Clusterexternalitäten, wie z.B. Wissensspillover, zusätzlichen Wert zu generieren und ihre Wettbewerbsposition zu verbessern. In den vergangenen Jahren haben umfangreiche Investitionen aus öffentlicher und privater Hand insbesondere in Europa und den USA die Entstehung neuer Cluster begünstigt. Dies führte im Ergebnis zu einer fragmentierten, heterogenen Clusterlandschaft, die unterschiedlich erfolgreiche Cluster beherbergt. Den existierenden Forschungsarbeiten zu regionalen Clustern aus den Teildisziplinen Strategie und Organisation fehlt es an einem systematischen Ansatz, der eine umfassende Analyse der Geschäftslogik regionaler Cluster erlaubt und Aufschluss darüber gibt, weshalb es manchen Clustern gelingt, Wert für die beteiligten Unternehmen zu schaffen, und anderen nicht. Das Geschäftsmodellkonzept kann hier Abhilfe schaffen. Es dient bisher auf organisationaler Ebene dazu, die Funktionslogik von Unternehmen verständlich zu machen und deren Mechanismen der Wertgenerierung zu erklären.Ziel des Forschungsvorhabens ist es, dieses Konzept der strategischen Analyse erstmalig auf die interorganisationale Ebene der regionalen Cluster zu übertragen und eine Geschäftsmodelltypologie für Cluster zu entwickeln, die eine systematische Analyse von Performanceunterschieden zwischen den Clustern erlaubt. Das Vorhaben, das während eines fünfmonatigen Aufenthalts an der Wharton School of Business (University of Pennsylvania, USA) durchgeführt wird, umfasst zwei wesentliche Schritte:1) Zunächst werden die in der Literatur behandelten Geschäftsmodellelemente konzeptionell aus dem Unternehmenskontext herausgelöst und auf die interorganisationale Ebene der regionalen Cluster übertragen. Dabei werden die Elemente basierend auf zentralen Theorien der Teildisziplinen (z.B. Transaktionskostentheorie, Netzwerktheorie) angepasst.2) Die erarbeitete Konzeption von Geschäftsmodellen regionaler Cluster wird dann auf ihre empirische Ausprägung hin untersucht. Anhand von Beobachtungs-, Interview-, Survey- und Sekundärdaten werden empirische Geschäftsmodelltypen von europäischen und US-amerikanischen Clustern identifiziert. Schließlich werden die Performanceunterschiede zwischen den einzelnen Geschäftsmodelltypen statistisch analysiert, um Aussagen hinsichtlich der Relevanz der Elemente für den Clustererfolg treffen zu können.Mittels dieses Vorgehens wird neues Wissen zum Geschäftsmodellkonzept generiert, seine Erklärungskraft erweitert und auf interorganisationale Untersuchungsebenen ausgedehnt. Dies trägt zur weiteren Etablierung des Konzepts in den Teildisziplinen Strategie und Organisation bei. Zudem ebnet es den Weg für weitere systematische Analysen zu interorganisationalen Konstrukten wie regionalen Clustern, indem es einen strukturierten Zugang zur Analyse ihrer Geschäftslogik bietet.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
USA
Gastgeber
Professor Dr. Raphael Amit