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Diskursive Wirklichkeitskonstruktion im deutschen Kinospielfilm

Antragsteller Dr. Thomas Wiedemann
Fachliche Zuordnung Publizistik und Kommunikationswissenschaft
Förderung Förderung von 2015 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 281094375
 
Erstellungsjahr 2024

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Projekt "Making of … Das handelnde Zusammenwirken im Entstehungsprozess von Spielfilmen in Deutschland" und das Fortsetzungsprojekt "Diskursive Wirklichkeitskonstruktion im deutschen Kinospielfilm" haben sich aus einer kommunikationswissenschaftlichen Perspektive mit dem deutschen Kinospielfilm beschäftigt und kritisch gefragt, was mit einem Massenmedium passiert, wenn es umfassenden öffentlichen Fördermaßnahmen unterliegt. Wie beeinflusst die Architektur der Filmförderung das heimische Filmschaffen, was heißt das für den filmischen Diskurs und wie ist es angesichts dessen um das Verhältnis von Kinospielfilmen und gesellschaftlichen Strukturen hierzulande bestellt? Um vor dem Hintergrund des Filmfördersystems zu untersuchen, wie Akteurskonstellationen und soziale Strukturen auf die Aussagenentstehung im Produktionsprozess deutscher Kinospielfilme wirken und welche Regeln der Wirklichkeitskonstruktion in diesem Medium in der Folge zugrunde liegen, stützte sich das zweiteilige Forschungsvorhaben auf Schimanks Ansatz der Akteur-Struktur-Dynamiken und die Diskurstheorie bzw. Diskursanalyse in der Tradition Foucaults. Materialbasis waren 103 Experteninterviews mit Vertreter:innen aller für die Entstehung von Kinospielfilmen in Deutschland als zentral erachteten Akteuren, 40 erfolgreiche deutsche Kinospielfilme sowie eine dreistellige Zahl begleitender Dokumente. Zeigen ließ sich, dass das deutsche Filmschaffen auch eine politische Dimension besitzt und Hierarchien ausdrückt, die weit über ökonomische Parameter hinausgehen und autonomes Handeln deutlich begrenzen. Die filmischen Wirklichkeitskonstruktionen wiederum sind bestimmt von Diskurspositionen, die in einem eng abgesteckten Deutungsrahmen mit kaum vielfältigen Perspektiven verharren, mit einem hohen Maß an Konventionalität aufwarten und herrschende Wissensstrukturen meist nicht untergraben. Ein breiteres Wirklichkeitsspektrum zeigt dagegen nur eine kleine Zahl künstlerisch erfolgreicher Spielfilme mit erwartbar geringerem Publikumsinteresse auf.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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