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Ein Kommentar zu Prokops Geheimgeschichte

Fachliche Zuordnung Alte Geschichte
Griechische und Lateinische Philologie
Förderung Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 281268652
 
Während die Epoche Justinians seit einiger Zeit wieder im Blickpunkt der Forschung steht, ist für den wichtigsten Geschichtsschreiber des sechsten Jahrhunderts noch Grundlagenarbeit zu tun. Insbesondere ein ausführlicher wissenschaftlicher Kommentar ist ein Desiderat. Damit fehlt sowohl die Basis für eine weiterführende historische Interpretation vieler Passagen als auch eine zentrale Hilfestellung für Urteile über Prokops literarisches Schaffen. Diesem Mißstand soll in einem ersten Schritt der hier beantragte Kommentar zur berühmten Geheimgeschichte abhelfen.Dieser Kommentar wird das wissenschaftliche Schrifttum aufarbeiten und die 183 Textseiten umfassend erläutern. Insbesondere wird der Text sachlich erklärt, die Aussageintention wird analysiert, der Text wird in seinen literarischen wie historischen Kontext eingebettet, schließlich wird er auf seine historische Plausibilität geprüft. Zusammen mit dem Kommentar entsteht eine deutsche Übersetzung, welche Benutzern mit geringen oder fehlenden griechischen Sprachkenntnissen den Zugang erleichtern soll.Da der Kommentar sich nicht nur auf historische, sondern auch auf literaturwissenschaftliche Fragen konzentriert und, soweit notwendig, sprachwissenschaftliche und textkritische Probleme einbezieht, ist die Mitarbeit eines exzellenten Gräzisten mit einer profunden Kenntnis der griechischen Literatur, insbesondere derjenigen des fünften und vierten Jahrhunderts v. Chr. (auf sie bezieht Prokop sich immer wieder), unabdingbar. Angesichts dieses Profils und der Zeitintensität des Kommentierens kommt für die Position nur ein promovierter Mitarbeiter auf einer vollen Stelle in Betracht.Das Arbeitsprogramm besteht in der sukzessiven Kommentierung der Geheimgeschichte. Der Antragsteller und der Mitarbeiter arbeiten gemeinsam an einem Textabschnitt, in einer Abfolge von separater Kommentierung, wechselseitiger Sichtung des Ergebnisses und intensivem Arbeitsgespräch, bis ein von beiden getragener Kommentar zu dem Abschnitt fertiggestellt ist. Dieser intensive kritische Austausch unterzieht die Arbeit einer dauernden internen Überprüfung und sichert die Qualität des Ergebnisses. Ausgewiesene Experten werden dem Projekt über seine ganze Laufzeit hinweg als Kooperationspartner zur Verfügung stehen.Neben der Stelle eines Mitarbeiters werden Mittel für Studentische Hilfskräfte und für die Drucklegung beantragt. Der Kommentar wird auch als E-Book erscheinen. Eine digitale Aufarbeitung in einer Datenbank ist geplant. Sie soll im Zusammenhang einer Kommentierung von Prokops anderen Werken, den Bauten und den umfangreichen Kriegen, erfolgen.Der Kommentar zur Geheimgeschichte ist als erster Baustein eines Gesamtkommentars zu verstehen. Das wesentliche Arbeitsinstrument, das Ergebnis des hier beantragten, dreijährigen Projekts sein wird, wird flankiert werden durch weitere Kommentare, welche seinen Nutzen weiter erhöhen und zur weiteren Erschließung eines zentralen Autors beitragen werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug USA
 
 

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